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  • AutorenbildSven Piper

Leben im Universum - Teil 2

Aktualisiert: 27. März 2019


Künstlerische Darstellung der Oberfläche des Planeten um Proxima Centauri (Credit: ESO/M. Kornmesser)

Nachdem wir uns zuvor in unserem Sonnensystem nach möglichen außerirdischen Leben umgeschaut haben, geht es in diesen Artikel weiter ins All hinaus.


Lange Zeit wusste man nicht, ob unser Sonnensystem das einzige Sonnensystem ist, das Planeten besitzt. Heutzutage wurden bereits tausende von extrasolaren Planeten entdeckt, doch meistens können wir diese Planeten nicht direkt sehen, sondern nur deren Auswirkungen auf ihre Umgebung beobachten. Bei geschätzten 40 Trillionen Sternen (200 Milliarden Galaxien mit durchschnittlich etwa 200 Milliarden Sternen) in dem uns bekannten Universum, dürfte die Anzahl der Planeten aber noch weiter ansteigen.


Mit welchen Methoden extrasolare Planeten aufgespürt werden und welche faszinierenden Entdeckungen bisher getätigt wurden, waren Thema von eigenen Specials. Deswegen möchte ich an dieser Stelle nur kurz zusammenfassen, das viele Exoplaneten nur entdeckt wurden, da bei der Beobachtung eines fremden Sterns Änderungen in seiner Helligkeit auftraten. Dieses Schwanken ein natürlicher Prozess des Sternenlebens sein kann oder aber ein Hinweis auf einen möglichen Planeten ist. Um dies herauszufinden, sind längere Beobachtungen nötig.


Mit dieser Methode des Beobachtens von Sternen lassen sich aber meistens nur große jupiterähnliche Planeten aufspüren. Erst mit der nächsten Generation von Teleskopen, wie dem Terrestrial Planet Finder, lassen sich auch erdähnliche Planeten leicht entdecken.


Drake Formel


Nach aktuellen Forschungsergebnissen sind Planeten in einem Sonnensystem nichts Besonderes, denn auch in sehr engen Doppelsternsystemen hat man Planeten gesichtet. Dies hielt man bis dato für eher unwahrscheinlich, da man dachte, das bei zwei Sternen die so dicht beieinander stehen kein Material mehr übrig geblieben ist, um noch Planeten zu bilden und da die meisten Sterne im Universum Doppelsternsysteme sind, ist nicht mehr von vornherein ausgeschlossen das viele von ihnen ebenfalls Planeten besitzen.


Wie viele dieser Planeten Leben hervorgebracht könnten, lässt sich mit der Drake Formel, auch Greenbank Formel genannt, abschätzen. Frank Drake war übrigens der Mitbegründer des SETI Projektes und führte 1960 die erste Suche nach außerirdischen Radiosignalen durch.


N=R*fh*fp*ne*fl*fi*fc*L

N= Anzahl der intelligenten Zivilisationen, die heute existieren

R= Sternentstehungsrate einer Galaxie

fh= Anteil der Sterne, die eine Ökosphäre haben

fp= Anteil der Sterne die ein Planetensystem besitzen

ne= mittlere Anzahl von Planeten in einem Planetensystem, die in Ökosphäre fallen

fl= Anzahl der Planeten die tatsächlich Leben hervorbringen

fi= Anteil solcher Biosphären, auf denen sich intelligentes Leben bildet

fc= Anteil solcher Zivilisationen die fortschrittliche Kommunikationsmittel entwickeln

L= mittlere Lebensdauer dieser technisch hoch entwickelten Zivilisationen


Panspermien Theorie


Das auch mehrere Zivilisationen gleichzeitig existieren können, lässt sich mit der Panspermien Theorie vermuten. Wonach die Grundbausteine des Lebens nicht auf dem Planeten, sondern im All entstehen und durch eine Art Sporen, so genannte Panspermien, durch den Sonnenwind auf alle lebensfähigen Planeten verteilt werden.


Man war aber lange Zeit davon überzeugt, dass die Sporen durch die kosmische Strahlung nicht lange überleben würden, doch der Zufall half, das Gegenteil zu beweisen. Als am 20. April 1967 im Inneren einer Videokamera der unbemannten Mondsonde Surveyor 3 durch Zufall Streptococcusmitis-Bakterien mit an Bord gelangten und die Videokamera von Pete Conrad bei der Apollo 12 Mission wieder eingesammelt und zur Erde gebracht wurde, staunten die Wissenschaftler nicht schlecht als sie die Videokamera untersuchten und nach 31 Monaten die lebenden Bakterien vorfanden.


Heute wissen wir, das es Bakterienarten gibt die Millionen von Jahren auch die extremsten Bedingungen überleben würden, da man selbst nach 30 Millionen Jahren aktive Bakteriensporen aus Bernstein isolieren kann.


Leben auf Silizium Basis


Das Leben, wie wir es kennen, erfordert Kohlenstoff und andere schwere Elemente, die es unmittelbar nach der Geburt des Universums noch nicht gab. Erst nachdem die erste Sterngeneration ihren Vorrat an Wasserstoff aufgebraucht hatte, konnte sich im Inneren dieser Riesen Sterne die höheren Elemente des Periodensystems bilden und durch eine Supernova Explosion ins All entkommen.


Wissenschaftler vermuten aber das Leben nicht zwangsläufig auf Kohlenstoffbasis basieren muss. Es könnte auch auf Silizium Basis basieren und damit gänzlich anders aufgebaut sein als wir selber.


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Anmerkung: Mehr zu diesem Thema erfahren sie in meinem Buch "Exoplaneten - Die Suche nach einer zweiten Erde", im Kapitel "Leben im Universum".



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