Mit dem Spitzer Weltraumteleskop haben Wissenschaftler genügend Wasser innerhalb eines sich bildenden Sternsystems gefunden, um die Ozeane unserer Welt 5-mal zu füllen.
Die Beobachtungen liefern den Astronomen zum ersten Mal einen direkten Blick darauf, wie Wasser, dem wichtigsten Bestandteil von Leben wie wir es kennen, einem Planeten hinzugefügt wird.
„Zum ersten Mal sehen wir wie Wasser zu einer Region geliefert wird, wo sich sehr wahrscheinlich Planeten formen“ sagt Dan Watson von der University of Rochester.
Das Sternsystem mit der Bezeichnung NGC 1333-IRAS 4B wächst innerhalb eines Kokon aus Gas und Staub. In diesem Kokon befindet sich auch eine protoplanetare Scheibe, welche den embryonalen Stern umkreist. Die neuen Spitzer Daten deuten darauf hin, das Eis vom äußeren Kokon des stellaren Embryos auf den sich bildenden Stern fällt und dabei verdampft.
„Bei der Erde erreichte uns das Wasser durch eisige Asteroiden und Kometen. Wasser existiert meistens als Eis in den dichten Wolken woraus sich auch Sterne formen“ so Watson. „Nun sehen wir Wasser, das als Eis von der Umhüllung des jungen Sternsystems fällt und bei Ankunft verdampft. Dieses Wasser wird später wieder in Asteroiden und Kometen gefrieren.“
Wasser ist dabei keine Seltenheit in unserem Universum sondern kommt in der Tat reichlich vor. Es wurde schon im gefrorenen oder gasförmigen Zustand um verschiedene Sterntypen oder selbst im Raum zwischen den Sternen entdeckt. Und erst vor kurzem entdeckte das Spitzer Weltraumteleskop eindeutig die Signatur von Wasser auf dem heißen Gasplaneten HD 189733b außerhalb unseres Sonnensystems.
„Wasser ist leichter zu entdecken als andere Moleküle, deshalb können wir es als Messsonde benutzen, um auf brandneue Scheiben zu schauen und ihre Physik und Chemie zu studieren“ sagt Watson. „Dies wird uns eine Menge darüber sagen, wie Planeten entstehen.“
Die Wissenschaftler untersuchten 30 der jüngsten stellaren Embryos mit Spitzer’s Spektrografen, doch entdeckten sie dabei die Signatur von Wasser nur auf dem 1.000 Lichtjahre entfernten Planeten im Sternbild Perseus. Doch dies könnte nach Meinung der Astronomen auch daran liegen, dass nur NGC 1333-IRAS 4B einen günstigen Blick auf seinen dichten Kern erlaubt hat. Wobei die wässrige Phase im Sternenleben nur kurz ist und deshalb schwer zu entdecken ist.
„Wir haben die einzigartige Phase in der jungen Sternevolution eingefangen, wenn der Stoff des Lebens sich dynamisch in einer Umwelt bewegt, wo Planeten sich formen können“ sagt Michael Werner vom Jet Propulsion Laboratory der NASA.
Quelle: NASA