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AutorenbildSven Piper

Geschichte der Astronomie

Aktualisiert: 8. Mai


Wann die Geschichte der Astronomie begonnen hat und wie umfangreich der Kenntnisstand insbesondere in der Antike war, ist heute nicht mehr einwandfrei zu klären. Da viele Dokumente beim großen Brand der Bibliothek von Alexandria zerstört wurden und religiöse Intoleranzen dazu führten, das viel Wissen verloren ging. So sind die antiken Erkenntnisse des Claudius Ptolemäus nur deswegen erhalten geblieben, weil arabische Gelehrte dieses Wissen bewahrten. Deswegen wird das Hauptwerk der antiken Astronomie heute als Almagest bezeichnet.


Doch durch die Entdeckung von Anomalien, wie dem Mechanismus von Antikythera (1900) sind Spekulationen weit verbreitet.


Die heute noch bekannten Überlieferungen vergangener Kenntnisse stammen vorwiegend aus chinesischen oder babylonischen Quellen. Aber schon vorher haben die Völker der Antike, meist aus religiösen Gründen, sich für die Sonne und die Sterne interessiert.

Die erste Hochkultur in der Menschheitsgeschichte waren die Sumerer. Sie entwickelten als erste die so genannte Keilschrift und ihre Bauwerke, die Zikkurate, zeugen von großer Baukunst. Sie hatten schon eine ausgeprägte Form der Mathematik und hinterließen ihr berühmtestes Werk, den Gilgamesch Epos, in Steintafeln, die auch noch heute zum Teil erhalten sind. Sie waren es, die die ersten Städte bauten und die Kunst förderten. Ihr Einfluss verbreitete sich durch Handel und Eroberungen in der damals bekannten Welt. Welche Rolle die Astronomie bei ihnen gespielt hat, ist nicht mehr ganz nachvollziehbar, aber sie waren die Vorfahren der Babylonier. Aus babylonischen Quellen gibt es zahlreiche Berichte über Mond- und Sonnenfinsternisse.

Eine andere Hochkultur, die sich mit der Astronomie beschäftigt hat, waren die Ägypter. Sie gaben ihren Göttern die Namen der Gestirne, wie Ra, der Sonnengott oder Osiris dessen Heimat nach ägyptischer Mythologie im Orion Sternbild liegt, sowie Isis mit Sirius in Verbindung gebracht wird. Sie waren es auch, die einen astronomischen Kalender entwickelt haben, um die jährlichen Nil Überschwemmungen vorauszuberechnen. Aber den größten Einfluss der Astronomie hinterließen die ägyptischen Bauwerke. Selbst heute noch ist nicht jedes Rätsel um sie gelöst, aber an ihrer Genialität besteht kein Zweifel.

Griechen

Die Griechen diskutierten ausgiebig den Verlauf und den Aufbau der Gestirne. Sie schufen sogar ein ganzes Weltbild, welches unter den Namen geozentrisches Weltbild bekannt ist und viele Jahrhunderte überdauerte. Es wurde von Ptolemäus (100 - 170 n. Chr.) veröffentlicht. Vorarbeiten hierzu kamen von Hipparch (196 - 125 v. Chr.) und Aristoteles. Dieses Weltbild sah die Erde als Mittelpunkt des Universums an, um den die sieben bekannten Gestirne kreisten. Sieben deshalb, weil neben den Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn auch die Sonne und der Mond dazu gezählt wurden. Die Position der anderen Sterne am Himmel wurde fest geschrieben, woraus sich der Begriff Fixstern herleitet.


Doch nicht alle griechischen Gelehrten teilten diese Auffassung, denn der 310 v. Chr. auf der Insel Samos geborene griechische Gelehrte Aristarch vertrat damals schon die Auffassung, dass die Erde eine Kugel ist und um die Sonne kreise. Ferner gelang es ihm, den Durchmesser des Mondes zu berechnen.

Die kopernikanische Revolution

Einer der Forscher, der versuchte die Mängel des ptolemäischen Systems in späterer Zeit zu beheben, war Nicolaus Copernicus (1473-1543). Er war wieder der Meinung, dass die Erde zu den Planeten gerechnet werden muss und stellte die Sonne in den Mittelpunkt des Sonnensystems. Nach seiner heliozentrischen Theorie bewegten sich die Planeten auf Kreisbahnen um die Sonne.

Brahe und Kepler

1572 gab es dann eine Erschütterung des noch immer vorherrschenden geozentrischen Weltbildes, da im Sternbild Cassiopeia ein "neues" und stark leuchtendes Gestirn auftrat und die These von den unveränderlichen Fixsternen widerlegte. Der dänische Astronom Tycho Brahe (1546 - 1601) studierte dieses Ereignis und erstellte einen Kompromiss zwischen geo- und heliozentrischen Weltbild her. Leider starb er, bevor er seine Theorien beweisen konnte und sein junger Schüler und Assistent vollendete sein Werk. Der Name dieses Schülers ist Johannes Kepler. Seine Keplerische Bahnmechanik gilt auch noch heute, mit Planeten, die auf elliptischen Bahnen um die Sonne kreisen.


Aktuelle Entdeckungen


Auch die Entdeckungen der Himmelsscheibe von Nebra (1999), der Kreisgrabenanlage von Goseck (1991) und des Ringheiligtums Pömmelte in Sachsen-Anhalt im Jahr 2006 erweiterten unser Wissen.


Anmerkung: Mehr zum Thema erfahren sie in meinem Buch "Exoplaneten - Die Suche nach einer zweiten Erde", im Kapitel "Geschichte der Astronomie".


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