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  • AutorenbildSven Piper

Sumer - Die Wiege der Zivilisation

Aktualisiert: 14. Sept. 2019

Als am Ende der letzten Eiszeit, etwa 12.000 Jahre v. Chr., Europa, Nordamerika und Teile von Asien wieder von den Eismassen befreit waren und es allgemein auf der Erde wärmer wurde, begünstigte dies die Entwicklung der Zivilisationen.


Aber es dauerte noch weitere 4.000 Jahre, bis im heutigen Jordanien die erste, durch Ausgrabungen bestätigte, stadtähnliche Struktur in Jericho entsteht. Auch wenn bereits um 10.000 v. Chr. in Anatolien, in den heutigen Orten Nevali Cori und Göbekli Tepe, alte Bauwerke entstanden. Doch hierbei handelt es sich um die älteste Tempelanlage, denn noch immer sind die Menschen als Nomaden unterwegs und werden erst später sesshaft.


Zwischen dem 6. und 7. Jahrtausend vor Christus wurde die Keramik erfunden und aus den ersten Brennöfen stieg Rauch auf. Besonders die Menschen im nördlichen Mesopotamien, Ägypten, Kleinasien, Persien, dem Industal und China machen, begünstigt durch ihre geopolitische Lage, mit einem gemäßigtem Klima, große Fortschritte. Auch die ersten Kupferschmieden sind schon am Werk.


Gruppen von nordmesopotamischen Bauern nehmen nicht nur erste Handelsbeziehungen mit der Mittelmeerküste und Persien auf, sondern stoßen auch in dahin unbesiedelte Gebiete des südlichen Euphrats und Tigris vor. Was sie hier vorfinden sind nicht gerade paradiesische Zustände, doch, was sich hier 5000 Jahre v. Chr. entwickelt, wird nach einem Fundort, in der Nähe der Stadt Ur, als Obed- Kultur bezeichnet. In den darauf folgenden Jahrhunderten drangen immer mehr Nomaden in dieses Gebiet ein und die Kulturen begannen, zu verschmelzen. Kurz darauf tritt eine neue Gruppe von Menschen aus dem Osten in Erscheinung, wer sie waren und woher sie genau kamen, beleibt ein Geheimnis der Geschichte.


Jedoch entwickelte sich darauf in diesem Gebiet in unvorstellbarer Geschwindigkeit ein Paradies. Wofür Ägypter, Chinesen und andere Völker ein Jahrtausend brauchten, entwickelte sich hier in wenigen Jahrhunderten. Die Wüstenlandschaft verwandelt sich in eine Kulturlandschaft, mit ausgefeilten Bewässerungsanlagen und Dämmen. Hier tritt auch zum ersten mal das Wort "Sumer" in Erscheinung, das akkadische Wort für Kulturland und Kulturbringer. Die Bevölkerung hieß fortan die Sumerer.


Sie entwickelten, um 4.000 v. Chr., nicht nur als erste die Schrift, die so genannte Keilschrift, sondern waren auch die ersten, die das Rad benutzten und größere Boote bauten. Des Weiteren entstanden aus frühzeitlichen Siedlungen in Ur, Uruk, Lagasch, Nippur und Eridu gewaltige Stadtstaaten.


Alle Städte der Sumerer waren vollständig von Stadtmauern umgeben und das, obwohl die Ressourcen Holz und Stein nur in geringen Mengen verfügbar waren. Die meisten Bauten aber bestanden aus Lehm, da für die Bewohner zwischen Euphrat und Tigris Lehm das einzige Material war, das in ausreichenden Mengen vorhanden war. Sie bauten daraus nicht nur ihre Häuser, sondern formten auch eindrucksvolle Gefäße wie Schalen, Becher, Krüge und Vasen.


Sie waren die erste Kultur der Geschichte, die Bögen, Gewölbe und Kuppeln bauten, doch ihre bedeutendsten Bauwerke waren ihre Tempel, die so genannten Zikkurate.

Erhaltene Tontafeln belegen, dass die Sumerer über Gerichte verfügten, in denen die Menschen des Volkes einen gerechten Prozess erwarten konnten. Eine Tafel belegt den ältesten Mordprozess der Geschichte und auf weiteren Tafeln wurde das erste literarische Werk der Menschheitsgeschichte gefunden, das Gilgamesch-Epos

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