Nachdem wir uns in unserem mehrteiligen Special zum UFO-Phänomen im ersten Teil mit der Rolle des Militärs und geheimer militärischer Prototypen beschäftigten, schildern wir im folgenden Teil die UFO-Erfahrungen bekannter Wissenschaftler, Astronauten, Politiker und Piloten. Und eines gleich vorweg, wer glaubt, dass berühmte Astronomen oder Astronauten besser zur Aufklärung des Phänomens geeignet sind, wird enttäuscht werden, denn auch hier spiegeln sich verschiedene Meinungen wieder.
Bereits vor dem Vorfall von Roswell, nachdem halb Amerika überall nur noch fliegende Untertassen gesehen hat, gab es Berichte von mysteriösen Leuchterscheinungen. So gab es bereits zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs die sogenannten Foo-Fighter, wobei heute nicht mehr nachzuvollziehen ist, um was es sich bei diesen handelte. Fest steht nur, dass es keine Berichte darüber gibt, dass jemand durch sie verletzt wurde und dass sie nicht nur über Europa von Piloten gesehen wurden, sondern auch über anderen Kriegsschauplätzen wie dem Pazifik.
Die Alliierten Piloten dachten zunächst, dass es sich um ein deutsches Waffensystem handelt, weshalb diese Erscheinung auch als „Kraut fireballs“ bekannt ist. Dass es sich wie in einigen Quellen behauptet, um deutsche Leuchtspurmunition gehandelt hat, ist nur schwer haltbar, da die überlieferten Berichte von unterschiedlichen Farben und Größenunterschieden reden und viele Piloten auch davon berichten, dass die „Foo-Fighter“ sie begleiteten und verschiedene Flugmanöver durchführten. Wobei gelegentlich auch davon berichtet wird, dass sie eine metallische Oberfläche gehabt haben sollen. (Eine Google-Bilder Suche liefert mehrere Ergebnisse).
Als einfachste Erklärung kommen zum einen Elmsfeuer (St. Elmos Fire) in Frage, da diese elektrischen Funkenentladungen bei gewittrigen Wetterlagen öfters bei Flugzeugen auftreten und zum anderen die mysteriösen Kugelblitze, die auch heute noch nicht endgültig erforscht sind.
Nach Ende des Krieges schrieben dann die "Ghost Rockets" (z. dt. "Geisterraketen") Schlagzeilen. Von Februar bis Dezember 1946 allein gab es Hunderte Sichtungsfälle in Skandinavien, insbesondere in Schweden. Zunächst dachte man, dass es sich um Meteoriten oder sowjetische Raketentests von erbeuteten V2 handelte. Allerdings konnte dies nicht alle Berichte und Flugeigenschaften der Objekte erklären, zumal es am 18. Mai 1946 zu einer UFO Landung kam (heute steht an dieser Stelle das UFO-Denkmal Ängelholm). Dies rief natürlich auch die amerikanische Air Force auf den Plan und diese traf sich mit Vertretern des Swedish Air Intelligence Service. In dem ehemals als "Top Secret" klassifizierten Bericht vom 4. November 1948 wird gesagt, dass mehrere vertrauenswürdige schwedische Experten zu dem Schluss gekommen sind:
„Diese Phänomene sind offensichtlich das Ergebnis eines hohen technischen Könnens, das keiner derzeit bekannten Kultur auf der Erde zugeschrieben werden kann. Sie gehen daher davon aus, dass diese Objekte von einer bisher unbekannten oder nicht identifizierten Technologie stammen, möglicherweise von außerhalb der Erde.“
Die erste gemeldete UFO-Sichtung nach dem Zweiten Weltkrieg in den USA stammt vom Hobbypiloten Kenneth Arnold vom 24. Juni 1947. Dabei sah er 9 ungewöhnlich fliegende Objekte nahe des Mount Rainier im Staat Washington. Er soll die Objekte als „elliptisch“, „extrem glänzend“ und mit einer „Glasglocke“ oben drauf beschrieben haben (wobei Kenneth Arnold in verschiedenen Medien auch mit anderen Eigenschaften zitiert wird). Ein Bild von Kenneth Arnold mit einer Zeichnung der Objekte, die er gesehen haben will gibt es am Anfang des Artikels, wobei seine handgemachten Skizzen eine etwas andere Darstellung liefern (siehe rechts).
Die Geschichte wurde von der Associated Press aufgenommen und im ganzen Land verbreitet. Und seine Aussage "they flew erratic, like a saucer if you skip it across the water", führte zu dem Begriff “Flying Saucer” (zu deutsch: fliegende Untertasse). Es folgte eine Inflation von Sichtungen auf der ganzen Welt. [1]
Eine der bekanntesten UFO-Sichtungen stammt dann von keinem Geringeren als Clyde W. Tombaugh, dem amerikanischen Astronomen der den Zwergplaneten Pluto entdeckte. Tombaugh hatte seine UFO-Sichtung in einer Nacht im August 1949 in New Mexiko. Wobei auch seine Frau und seine Schwiegermutter die geräuschlosen blau-grünlichen Dreiecke für etwa 3 Sekunden sahen. [2]
„Ich habe schon Tausende von Stunden den Nachthimmel beobachtet, aber noch nie einen so seltsamen Anblick gesehen wie diesen.“
„Ich bezweifle, dass es sich bei dem Phänomen um eine irdische Reflexion handelte, denn... nichts dergleichen ist jemals zuvor oder danach erschienen... Ich war so unvorbereitet auf einen solch seltsamen Anblick, dass ich vor Erstaunen wie versteinert war.“
Etwa im selben Zeitraum gab es auch immer wieder Berichte über grüne Feuerbälle in New Mexiko. Dr. Lincoln La Paz, ein Astronom von der University of New Mexico und ein Experte für Meteore wurden die Erfahrungen von Flugzeugbesatzungen geschildert, die die „Leuchterscheinung“ gesehen hatten, bevor er am 12. Dezember 1948 selbst einen grünen Feuerball sah. Zahlreiche weitere Sichtungen dieses Phänomens wurde in der Folgezeit auch aus Los Alamos berichtet, wo es mit der Zeit keinen Wissenschaftler oder Techniker gab, der nicht dieses Phänomen gesehen hatte. Aufgrund zahlreicher Sichtungsfälle konnte ausgeschlossen werden, dass es sich um ein banales Phänomen handelte und man vermutete zunächst eine sowjetische Spionageaktion. Bevor das Life Magazin 1952 über das Phänomen titelte "Have We Visitors From Space?". [3]
Und obwohl der bekannte Astronom Donald Howard Menzel, Präsident der American Astronomical Society, zahlreiche Bücher über das UFO-Phänomen schrieb, indem er sagte, dass das UFO-Phänomen auf miss gedeutete irdische Phänomene zurück geht, sah auch er diese „Leuchterscheinungen“ im Mai 1949, als er und sein Chauffeur die Holloman Air Force Base verließen. Er schrieb darüber in seinem Buch Flying Saucers (1953): „das er das Phänomen nicht in jedem Detail erklären kann.“ [4]
Im US-Fernsehen sagte der deutsche Autor und Raketenspezialist Dr. Willy Ley (1952) in der Sendung Longines Chronoscope:
„Fliegende Untertassen sind ja nicht neu, wenn man die notwendige Zeit hätte, alte Zeitschriften zu lesen, besonders meteorologische Zeitschriften durchzublättern, dann wird man dort Dinge finden, die man heute fliegende Untertassen nennt, das passt zu der Idee, das es ein natürliches Phänomen ist.“ [5]
Während Hermann Oberth (1894-1989), einer der Väter der Raketentechnik, gegenüber The American Weekly am 24. Oktober 1954 sagte:
„Es ist meine These, dass fliegende Untertassen real sind, und dass es sich um Raumschiffe aus einem anderen Sonnensystem handelt. Ich denke, dass sie möglicherweise von intelligenten Beobachtern bemannt sind, die einer Rasse angehören, die unsere Erde seit Jahrhunderten erforscht haben könnte. Ich denke, dass sie möglicherweise ausgesandt wurden, um systematische, weitreichende Untersuchungen durchzuführen, zunächst über Menschen, Tiere, die Vegetation und in jüngerer Zeit über Atomzentren, Rüstungsgüter und Zentren der Rüstungsproduktion.“
Systematische Untersuchung des Phänomens
Das „Project Blue Book“ wurde 1952 (bereits zuvor gab es Project "Sign" (1947-1948), anschließend das Project "Grudge" (1949-1951)) gegründet und untersuchte bis 1969 Sichtungsfälle von UFO-Erscheinungen. Von 12.618 untersuchten Fällen konnten 701 nicht aufgeklärt werden (5,5 % der Fälle). Dabei wurde untersucht, ob von dem Phänomen eine Gefahr ausging und ob es neue technologische Entwicklungen enthielt. Wobei Kritiker, darunter auch namhafte Forscher, bemängeln, das mehr "vertuscht" als aufgeklärt wurde und das von Anfang an als Ziel feststand das UFO-Phänomen herunterzuspielen. Aufgrund des Freedom of Information Act sind die Dokumente heute frei zugänglich und auch über das Internet als Mikrofilm-Archiv abrufbar.
Ein Vorfall zum Beispiel aus dem Sommer 1965, bei dem zahlreiche Augenzeugen, darunter auch mehrere Polizisten der Oklahoma Highway Patrol, sowie Meteorologen, die die Objekte mit dem Wetterradar verfolgten, von seltsamen „Leuchterscheinungen“ sprachen, zeigt die „Aufklärungsarbeit“ des Projektteams. Die Mitglieder des „Project Blue Book“ erklärten nämlich, dass die Augenzeugen nur den Planeten Jupiter und helle Sterne wie Rigel und Betelgeuse gesehen hätten. Dem widersprach allerdings der Direktor der Oklahoma Science and Art Foundation, Robert Wiser, der anmerkte:
„Das ist so weit von der Wahrheit entfernt, wie man nur sein kann. Diese Sterne und Planeten befinden sich um diese Jahreszeit auf der gegenüberliegenden Seite der Erde von Oklahoma City. Die Air Force muss ihren Sternensucher im August auf den Kopf gestellt haben.“ [6]
Bevor in den 60er Jahren auch der weltbekannte Astronom und Populärwissenschaftler Carl Sagan sich dem Phänomen widmete. Er kam in seinen Büchern aber zu dem Schluss, dass aufgrund der großen Entfernungen zwischen den Sternen interstellar Reisen auch für Außerirdische nicht machbar sind. [7]
In einem Interview kurz vor seinem Tod sagte er noch:
"Als Wissenschaftler mache ich mir am meisten Sorgen über die Unfähigkeit zu kritischem Denken,… denn ich glaube die Naturwissenschaften sind erprobt und genau, sie sind nicht perfekt, aber sie sind das Beste was wir haben und sie und ihre strengen Maßstäbe aufzugeben, das bedeutet, den Weg zurück ins finstere Mittelalter.“ [8]
Der deutsche Astrophysiker und langjährige UFO-Forscher Illobrand von Ludwiger schrieb in seinem Buch "Stand der UFO-Forschung" 1994 auf S. 349:
„Für die meisten Wissenschaftler, die sich mit UFOs befassen, ist nicht dieses Phänomen das eigentlich Unverständliche, sondern die Art und Weise, wie es unserer Gesellschaft (Wissenschaftlern, Politikern und den Medien) gelingt, eine der beunruhigendsten Erscheinungen unserer Zeit zu »übersehen«. Man kann darüber witzeln, die Fakten abstreiten - sie aber über Jahrzehnte einfach nicht zur Kenntnis nehmen, ist eine Leistung, die die Psychologen und Soziologen, die später einmal das Verhalten der Menschen unserer Zeit untersuchen werden, in großes Erstaunen versetzen wird.“
Astronauten und ihre UFO-Erfahrungen
Aber nicht nur bekannte Astronomen sahen UFOs sondern auch Astronauten. Denn sowohl der sechste Mann auf dem Mond Edgar Dean Mitchell, als auch der Mercury und Gemini Astronaut Gordon Cooper, der sein erstes UFO 1951 über Westdeutschland sah (metallisch silberne fliegende Unterasse), hatten unerklärliche Sichtungen. Wobei aber der bekannteste Fall einer UFO-Sichtungen von NASA Astronauten aufgeklärt werden konnte und eine banale Erklärung fand. [9] [10] [11]
Auch US-Präsidenten sahen UFOs
Zunächst berichtete Jimmy Carter (US-Präsident von 1977-1981), das er im Oktober 1969 eine UFO-Erfahrung hatte, welche er selbst als "self-luminous" Objekt und "bright as the moon" beschreibt. Zehn bis zwölf Minuten lang soll er das UFO gesichtet haben, gemeinsam mit zehn Mitgliedern des Lions Club der Georgia-Stadt Leary. Später versprach er im Wahlkampf 1976, die volle Wahrheit über das UFO-Phänomen zu enthüllen. Doch ruderte er als gewählter Präsident wieder zurück und sagte, das die Enthüllung “defense implications” hätte. [12]
Später berichtete auch Ronald Reagan (US-Präsident von 1981-1989), das er 1974 - als Gouverneur von Kalifornien - aus einer Cessna heraus über Bakersfield ein UFO sah. Dieses wurde auch vom Piloten des Flugzeugs Bill Paynter, sowie zwei Sicherheitsleuten gesehen. [13]
„Wir folgten ihm mehrere Minuten lang. Es war ein helles weißes Licht. Wir folgten ihm bis Bakersfield, und plötzlich stieg es zu unserem großen Erstaunen direkt in den Himmel auf.“
Potentielle außerirdische Bedrohung als Gesprächsthema beim Gipfeltreffen
Ferner sprachen Ronald Reagan (1911-2004) und das sowjetische Staatsoberhaupt Michail Gorbatschow über eine potentielle außerirdische Bedrohung bei ihrem Genfer-Gipfeltreffen am 19. November 1985. Reagan fragte Gorbatschow, ob die Sowjetunion den USA zur Seite stehen würden, falls diese aus dem All attackiert werden und Gorbatschow antwortete, das es daran keinen Zweifel geben würde. [14]
Rede vor den Vereinten Nationen
Außerdem griff Ronald Reagan dieses Thema bei seiner Rede vor der UN-Vollversammlung im September 1987 auf. Reagan sagte:
„In unserer Besessenheit von den Antagonismen des Augenblicks vergessen wir oft, wie viel alle Mitglieder der Menschheit eint. Vielleicht brauchen wir eine universelle Bedrohung von außen. Gelegentlich denke ich daran, wie schnell sich unsere Unterschiede weltweit auflösen würden, wenn wir einer außerirdischen Bedrohung gegenüberstünden.“
UFO-Crash in Texas?
Am 17. April 1897 soll ein UFO samt Piloten (die Gebrüder Wright wohl gemerkt flogen erst im Dezember 1903) in dem kleinen texanischen Ort Aurora abgestürzt sein, wie damalige Zeitungen wie The Dallas Morning News berichteten (siehe links). Allerdings gab es zwischen 1880 und 1890 zahlreiche Berichte über mysteriöse "airships". [15]
Beim Absturz soll das metallische Vehikel eine Windmühle, den Wassertank sowie den Garten des örtlichen Richters zerstört haben. Der Pilot wird als entsetzlich entstellt und nicht als Bewohner dieser Welt beschrieben. Es wird spekuliert, ob dieser vielleicht vom Mars stammt, da auch gefundene Schriftzeichen als unbekannte Hieroglyphen bezeichnet werden.
Das Schiff war zu stark zerstört, um irgendwelche Aussagen über dessen Bauart oder Antriebssystem geben zu können. Lediglich die gefundenen Materialen deuten auf eine Mixtur aus Aluminium und Silber hin.
Aufgrund der Ereignisse hatten sich damals zahlreiche Menschen vor Ort versammelt, um sich die Leiche und die seltsamen Metalle anzuschauen.
Heute befindet sich ein Schild auf dem Friedhof in Aurora auf dem steht:
„Dieser Ort ist auch wegen der Legende bekannt, dass 1897 in der Nähe ein Raumschiff abgestürzt ist und der Pilot, der dabei ums Leben kam, hier begraben wurde.
Quellen und weiterführende Links:
[1] http://en.wikipedia.org/wiki/Kenneth_Arnold
[2] http://en.wikipedia.org/wiki/Clyde_Tombaugh
[3] http://en.wikipedia.org/wiki/Green_Fireballs
[4] http://en.wikipedia.org/wiki/Donald_Howard_Menzel
[5] Dokumentation "Die UFO Story" von Matthias Unterburg (Phoenix)
[6] http://en.wikipedia.org/wiki/Project_Blue_Book
[7] http://en.wikipedia.org/wiki/Carl_sagan
[8] Dokumentation von Eric Handley (Deutsche Bearbeitung stammt von Spiegel TV 2003)
[9] http://www.space.com/sciencefiction/phenomena/cooper.html
[10] http://www.space.com/news/spaceagencies/gordon_ufos_000728.html
[11] http://en.wikipedia.org/wiki/Edgar_Dean_Mitchell
[12] http://en.wikipedia.org/wiki/Jimmy_carter
[13] https://science.howstuffworks.com/space/aliens-ufos/ronald-reagan-ufo.htm
[14] https://www.youtube.com/watch?time_continue=195&v=Arsb-DUcRt0 (ab 2:15 Minuten)
[15] https://en.wikipedia.org/wiki/Mystery_airship
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