top of page
  • AutorenbildSven Piper

Hubble findet Sterne die "durch die Luft gehen"

Aktualisiert: 27. März 2019

Mit dem Hubble Weltraumteleskop entdeckten Wissenschaftler Sterne, die mehr Ähnlichkeit mit ballistischen Geschossen als normalen Sonnen haben. Diese rasen durch das interstellare Medium wie Kugeln und reißen dabei auch Gaswolken auf.


14 dieser Ausreißer wurden in dichten Regionen interstellaren Gases entdeckt und aufgrund ihrer pfeilspitzähnlichen Strukturen (im engl. auch als "bow shocks" bezeichnet) und ihrer folgenden Schweife aus glühendem Gas sind diese auch gut zu erkennen.

Die pfeilspitzähnlichen Strukturen entstehen dabei, wenn die mächtigen Sonnenwinde (ein Materiestrom von der Oberfläche des Sterns) auf dichte Gaswolken treffen.

"Wir denken, wir haben eine neue Klasse von hellen, stellaren Hochgeschwindigkeitseindringlingen gefunden" sagt Raghvendra Sahai vom Jet Propulsion Laboratory der NASA in Pasadena. "Das Auffinden dieser Sterne ist eine echte Überraschung zumal wir nicht danach gesucht haben. Als ich zum ersten Mal die Bilder gesehen habe, sagte ich: Wow".

Die Astronomen können das Alter, die Masse und die Geschwindigkeit dieser Abtrünnigen Sterne zwar nur schätzen, doch scheint es sich um junge Sterne zu handeln, die nur ein paar Hundert Millionen Jahre alt sind. Grund dafür sind die relativ starken Stellarwinde, denn nur junge Sterne oder Riesensterne (10x größer als die Sonne) generieren ähnliche starke Materieströme.

Aber die Objekte scheinen nicht sehr massereich zu sein, da es keine glühenden Wolken von ionisiertem Gas um sie herum gibt und ältere Sterne auch nur sehr selten in der Nähe von dichten interstellaren Wolken entdeckt worden sind.

Aufgrund ihrer Entfernung zur Erde könnten die "bow shocks" 160 Milliarden bis hin zu über einer Billion Kilometer weit sein. Ferner deuten die "bow shocks" darauf hin, dass die Sterne sehr schnell unterwegs sind, mehr als 180.000 Kilometer pro Stunde.

"Die Hochgeschwindigkeitssterne wurden wahrscheinlich von ihrer Heimat ausgestoßen, welche womöglich ein massereicher Sternencluster war" so Sahai.

Für diesen stellaren Rausschmiss gibt es zwei Gründe, die wahrscheinlich sind. Zum einen könnte ein Stern in einem Doppelsternsystem in einer Supernova explodiert sein und den anderen Stern somit aus dem System befördert haben oder aber durch eine Kollision von zwei Mehrfachsternsystem (oder ein Doppelsternsystem kollidierte mit einem normalen Stern), weshalb ein Stern auf einer verhängnisvollen Umlaufbahn landete, die ihn aus seiner gewohnten Umgebung entfernte.

Zwar wurden schon ähnliche Sterne zuvor beobachtet, doch handelte es sich dabei um Riesensterne, die noch sehr viel größere "bow shocks" erzeugten und nicht um kleinere Sterne, welche wesentlich häufiger im Universum sind.


Quelle: JPL


4 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Nobelpreisträger unterstützen Obamas Weltrauminitiative

14 Nobelpreisträger haben einen Brief veröffentlicht, wo sie die Weltraumstrategie des angeschlagenen US Präsidenten unterstützen. Als ein Hoffnungsträger gestartet kennen die Umfragewerte von Barack

Gibt es außerirdisches Leben auf Titan?

Es wurden zwei wissenschaftliche Arbeiten über den Saturnmond Titan veröffentlicht, die beide auf aktuellen Erkenntnissen der Cassini Sonde beruhen. Während die eine Arbeit zu dem Ergebnis kommt das e

bottom of page