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  • AutorenbildSven Piper

Das große Mondbuggy Rennen 2008

Aktualisiert: 27. März 2019

Nicht einer der Teilnehmer von NASAs großem Mondbuggy Rennen 2008 war alt genug, um den Film "Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten" gesehen zu haben. Trotzdem sahen alle aus wie die Stars aus dem Film, als sie in den unterschiedlichsten, seltsamen Fahrzeugen, auf dem simulierten Mondkurs, hin und her schwankten.


Diese Highschool und College Studenten, die 20 Staaten, Puerto Rico, Kanada, Deutschland und Indien repräsentierten, hatten eine gute Zeit in ihren selbst gebauten Mondbuggys. Sie drehten sich im "Mondstaub" und polterten über "Krater" am US Space and Rocket Center in Huntsville, Alabama, am 4. und 5. April, und absolvierten den 1,1 Kilometer langen Kurs schneller als jedes andere Team.


Die 2-Mann Teams mussten ihr seltsames Gefährt erst selber zusammenbauen, bevor sie an der Startlinie losfahren durften und bei einem Einzelrennen gegen die Uhr antraten.


Herausforderungen auf dem Kurs waren Hindernisse wie Krater, Felsen, erstarrte Lavakämme, Steigungen, Mondboden und -- etwas was man niemals auf dem Mond finden wird -- einen Gullydeckel von einem Regenguss. Erstaunlicherweise hielten die meisten Gefährte gut genug, um den Kurs zu bestehen, wobei einige der Teams sogar völlig ohne Strafen durchkamen und über Sandgruben sausten wie die Fahrer in dem Film von 1969, den sie niemals sahen.


Während sie auf ihren Start warteten, arbeiteten die Mannschaften auf den Parkplätzen an ihren Buggys. Ein Team aus Fairhope in Alabama nutzten Klebeband, um all die benötigten Teile (simulierte Radios, simulierte Kameras, simulierte Batterien usw.) zu sichern und festzukleben.


"Unser Buggy ist nicht ganz so verrückt wie die einiger anderer, aber wir sind stolz auf ihn", sagte eines der Teammitglieder aus Fairhope. Tatsächlich legte dieser Buggy ein respektables Rennen hin, und blieb sogar heile. (Ist das ein Wunder?)


Dr. Paul Shiue, Berater für das Team der Christian Brothers University in Memphis, Tennessee, war zur Stelle um seine Mannschaft zu unterstützen. Er nannte das Klebeband lachend ihr "bestes technisches Werkzeug."


Mehrere Teams bauten ihre Buggys aus Schrottteilen zusammen, was zu (erwartungsgemäß) zähen Fahrzeugen führte: "Eines der Highschool Teams verbog sich beide Felgen auf einer Seite ihres Buggys bei einem Sprung über Hindernis #3, verlor an einem dieser Räder ein paar Hindernisse später den Schlauch mit einem Knall", beschreibt der Zuschauer und NASA Physiker Dennis Gallagher. Trotzdem "schafften sie es, das Rennen zu beenden."


"In der Zwischenzeit schaffte es ein Team aus Indien ohne wichtige Teile, die sich in einem verloren gegangenen Gepäckstück befanden", fährt er fort. "Sie hatten auch ihre Helme, Schutzbrillen und Handschuhe vergessen, aber ein anderes Team lieh ihnen welche. Einer der Höhepunkte der Veranstaltung ist es, wie die Teams sich untereinander helfen und ihr Wissen sowie Ausrüstung teilen."


Man sah Kooperation, spontanen Erfindungsreichtum und ernsthaftes technisches Wissen -- genau wie vor 30+ Jahren, als NASA Techniker die original Rover für das Apollo Programm bauten.


Der Mondbuggy aus dieser Zeit musste in einem atemberaubenden Vakuum über eine staubige und holprige Landschaft fahren. Dabei war er Temperaturen von etwa 200 Grad Celsius und einer sehr geringen Gravitation (1/6g) ausgesetzt. Mit einem Gewicht von nur 200 kg auf der Erde, oder 34 kg auf dem Mond, konnte der Mondbuggy 450 kg an Gewicht transportieren -- mehr als das Doppelte seines eigenen Gewichts. Als ob das nicht genug wäre, musste er auch noch in die enge Mondlandefähre passen. Die Techniker konstruierten ihn faltbar (ein bisschen wie ein Transformer Spielzeug), so dass er auf der Reise möglichst wenig Platz in Anspruch nahm und sich einfach entfaltete, als das Abenteuer begann und die Landefähre zur Oberfläche hinunter flog. Alles in allem war es eine nette Fahrt mit dem original Mondbuggy!


Hier auf der Erde, beim großen Mondbuggy Rennen 2008, hatten all die wagemutigen jungen Männer und Frauen, Gewinner wie auch Verlierer, ihren Spaß und auch die Fahrzeuge waren bemerkenswert zusammengebaut. Das Erie High School Team II aus Erie, Kansas, gewann das Highschool Rennen, indem es den Kurs in nur 3 Minuten und 17 Sekunden absolvierte. Im College Bereich fuhr die Evansville University mit eindrucksvollen 4 Minuten und 25 Sekunden auf Platz 1.


Und die benutzten nicht einmal viel Klebeband.


Autor: Frank Erhardt


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