Möglicherweise wurde durch die Cassini Sonde eine wissenschaftliche Sensation entdeckt, denn es wurden Hinweise darauf gefunden, das auf Titan ein Untergrundozean aus Wasser und Ammoniak vorhanden ist.
Der größte Saturnmond ist der Urerde nicht unähnlich und besitzt als einziger Mond in unserem Sonnensystem eine dichte Atmosphäre, aber ein Ozean, aus flüssigem Wasser hätten wohl nur die wenigstens für möglich gehalten, auch wenn frühere Modellrechnungen diese Möglichkeit nicht ausschlossen. Sollten sich die Ergebnisse bestätigen, wäre dies ein unglaublicher Glücksfall für die Wissenschaft.
Die Forscher kamen durch Radarmessungen von Titans Rotation auf die Spur des flüssigen Untergrunds. Diese wurden während 19 Vorbeiflügen zwischen Oktober 2005 und Mai 2007 aufgezeichnet und eigentlich hatten sich die Forscher 50 markante Punkte auf der Oberfläche ausgeguckt, die sie bei verschiedenen Vorbeiflügen studieren wollten, doch stellten sie dabei fest, dass sich die Punkte (Seen, Canyons und Berge) um bis zu 30 Kilometern verschoben hatten und ohne eine Kruste, die auf einer Flüssigkeit schwimmt, lässt sich dies nur schwer erklären.
„Mit seinen organischen Dünen, Seen, Kanälen und Bergen ist Titan einer der variantenreichsten, aktivsten und erdähnlichsten Oberflächen in unserem Sonnensystem“ sagt Ralph Lorenz vom Johns Hopkins Applied Physics Laboratory. „Nun sehen wir Änderungen in der Art wie Titan rotiert und dies gibt uns ein Fenster ins Innere, unter die Oberfläche zu schauen.“
„Wir glauben, das über 100 Kilometer unter der eisigen, organischen Oberfläche sich ein Ozean aus flüssigem Wasser vermischt mit Ammoniak befindet“ sagt Bryan Stiles vom Jet Propulsion Laboratory der NASA.
„Die Kombination einer reichhaltigen organischen Umgebung und flüssigem Wasser ist anziehend für Astrobiologen“ so Lorenz. „Weitere Studien von Titans Rotation werden uns ein besseres Verständnis vom wässrigen Inneren geben und da der Spin der Kruste und die Winde an der Oberfläche in Verbindung stehen, werden wir saisonale Veränderungen im Spin in den nächsten Jahren sehen.“
Glücklicherweise müssen die Wissenschaftler auf die nächste günstige Gelegenheit zur Erforschung des Mondes nicht lange warten, denn schon am 25. März wird die Sonde in 1.000 Kilometern an Titan vorbeifliegen und dabei sein Ion and Neutral Mass Spectrometer auf die äußere Atmosphäre richten. Anschließend wird das Visual and Infrared Mapping Spectrometer den südöstlichen Quadranten besondere Aufmerksamkeit schenken.
Quelle: NASA