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  • AutorenbildSven Piper

Wasservorkommen auf dem Mars

Aktualisiert: 30. Okt. 2020


Künstlerische Darstellung der Mars Express Sonde vor den Eisfunden im Korolev Krater (Copyright ESA)

Das der Mars einmal einen Ozean gehabt haben muss, stand für viele Wissenschaftler aufgrund der ausgetrockneten Flussläufe fest, nur lange Zeit wusste man nicht genau, wo das ganze Wasser geblieben ist. Einige Forscher gingen davon aus, dass es aufgrund der geringen Schwerkraft auf dem Mars ins All entkommen ist, andere vermuteten, das es noch immer auf dem Mars ist. Doch erst in den letzten Jahren gelang der Nachweis des marsianischen Wassereises.


Eisfund der Mars Odyssey Sonde


Den Anfang machten die Amerikaner. Die NASA Sonde Mars Odyssey lieferte im Jahr 2002 dank ihres Gammastrahlen Spektrometer Beweise, das es noch immer Wasser auf dem Mars gibt. Es liegt etwa 30 cm unter der Marsoberfläche am Südpol des Planeten.

"Der Mars hat uns schon wieder überrascht. Die ersten Ergebnisse des Gammastrahlen Spektrometer Teams sind besser als wir erwartet haben"

so Dr. R. Stephen Saunders vom Jet Propulsion Laboratory der NASA.


Auch wenn dieses Wassereis nicht rein ist, denn es enthält große Anteile an "schmutzigen" Elementen, ist es für zukünftige Mission wichtig. Schon im kommenden Jahrzehnt soll eine Sonde auf dem Mars landen, die das Eis und den Marsboden genauer untersucht, denn wo Wasser ist, könnte es auch Leben geben.


Eisfund der Mars Express Sonde


Die europäische Mars Express Sonde hat ebenfalls ihren Beitrag bei der Erforschung der marsianischen Wasservorkommen geleistet. Zunächst bestätigte das OMEGA Instrument (Visible and Infrared Mineralogical Mapping Spectrometer) die beständigen Eisablagerungen am Südpol des Planeten [1] - und damit die Daten der Mars Odyssey Sonde - und später zeigte auch das MARSIS (Mars Advanced Radar for Subsurface and Ionospheric Sounding) die Präsenz von tiefliegenden unterirdischen Wassereisschichten am Nordpol [2].

Insbesondere aber das oben gezeigte Bild der High Resolution Stereo Camera (HRSC) aus dem Jahr 2005 zeigte, das es auch an der Oberfläche des Planeten Wassereisvorkommen gibt. Das Bild stammt aus der Vastitas Borealis Region und zeigt einen zuvor unbenannten Krater (70.5° Nord und 103° Ost) mit einem Durchmesser von 35 Kilometern bei einer Auflösung von 15 m pro Pixel. [3]


Entdeckung reinen Wassereises durch den Mars Reconnaissance Orbiter im Jahr 2009


Forscher entdeckten auf Bildern der amerikanische Sonde Mars Reconnaissance Orbiter 5 frische Krater mit Wassereis, welche auf halbem Weg zwischen Mars Nordpol und Äquator liegen. Die Krater sind zwischen einem halben und 2,5 m tief und tauchten auf früheren Bildern der Region nicht auf. [4]


Doch mussten sich die Forscher mit der Bestätigung beeilen, denn innerhalb weniger Wochen verdunkelten sich die hellen Flecken, da das freiliegende Wassereis schnell in der dünnen Marsatmosphäre verdampfte.


Ärgerlich aber wahr, genau in dieser Region landete 1976 auch der Viking Lander 2 und dieser hätte das unterirdische Wassereis entdecken können, wenn dieser 10 cm tiefer hätte graben können und dieser hätte auch gleich testen können, ob Spuren von Leben vorhanden sind.


Leben auf dem Mars?


Die Theorie, dass es mal auf dem Mars Leben gegeben haben könnte ist nicht neu, denn spätestens seit dem Marsmeteoriten ALH84001 streiten sich die Wissenschaftler über mögliche Beweise. Doch Astrobiologen sagen, dass flüssiges Wasser ein wichtiges Kriterium für das Entstehen von primitiven Lebensformen ist und davon gab es auf dem Mars reichlich [5], denn die Wasservorkommen die am Marssüdpol gefunden worden sind, reichen aus, wenn sie schmelzen würden, den gesamten Planeten 11 m tief unter Wasser zu setzen. [6]


Doch gibt es auch Daten der Mars Exploration Rover, welche der Hoffnung auf Leben auf dem Mars einen leichten Dämpfer verpasst haben, denn die 2008 vorgestellten Daten über die hohe Salzkonzentration in der Frühgeschichte des Mars scheint ungeeignet, um das Entstehen von Leben zu ermöglichen. [7]

„Nicht jedes Wasser ist zum Trinken geeignet“

sagte dazu der Biologe Andrew Knoll von der Harvard University.


Frühere Versuche


Interessant zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang auch, dass die NASA schon zweimal davor stand, das Wassereis früher zu entdecken. Denn der Mars Polar Lander sollte 1999 genau an der richtigen Stelle landen und hatten geeignete Instrumente an Bord das Eis zu entdecken. Ebenfalls geeignete Instrumente an Bord zum Aufspüren hatte zudem die Sonde Mars Climate Orbiter, doch leider sind beide Missionen gescheitert. Beim Mars Climate Orbiter lag das Problem daran, das ein Zulieferer der NASA mit Inch statt Metern rechnete und deshalb die Sonde dem Planeten wesentlich näher kam als geplant und wahrscheinlich in der Atmosphäre des Planeten auseinanderbrach.


Weitere lesenswerte Artikel über dieses Thema auf unserer Seite:


Anmerkung: Mehr zu diesem Thema erfahren sie in meinem Buch "Exoplaneten - Die Suche nach einer zweiten Erde", im Kapitel "Leben im Universum".


[1] http://www.esa.int/esaCP/SEMKZRNSP3F_Life_0.html

[3] http://www.esa.int/SPECIALS/Mars_Express/SEMGKA808BE_0.html

[4] http://www.nasa.gov/mission_pages/MRO/news/mro-20090924r.html

[5] http://www.esa.int/SPECIALS/Results_from_Mars_Express_and_Huygens/SEMA1UULWFE_0.html

[6] http://www.esa.int/esaCP/SEMSWJQ08ZE_index_0.html

[7] http://www.jpl.nasa.gov/news/news.cfm?release=2008-026





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