Pluto ist heute nur noch ein Zwergplanet, der lange Zeit als 9ter und letzter Planet unseres Sonnensystems galt. Doch auf einer Konferenz der Internationale Astronomische Union (IAU) im August 2006 wurde ihm dieser Status wieder aberkannt, da durch verbesserte technische Möglichkeiten zahlreiche weitere Objekte (z.B. Quaoar und Sedna) im so genannten Kuiper Gürtel ans Licht kamen. Es drohte eine Inflation von „Planeten“.
Pluto wurde am 18. Februar 1930 von dem amerikanischen Astronomen C.W. Tombaugh auf der Flagstaff-Sternwarte in Arizona entdeckt und nach dem römischen Gott der Unterwelt benannt. Pluto besitzt einen Begleiter Namens Charon, der 1978 entdeckt wurde und auf einer ungewöhnlich stark elliptisch geprägten Umlaufbahn um Pluto kreist. Ebenfalls ungewöhnlich ist, dass Pluto eine Bahnneigung von 17,2° gegenüber der Ekliptik besitzt und für einen Umlauf um die Sonne 248 Jahre braucht.
Eine weitere Besonderheit seiner Umlaufbahn ist eine so genannte 3:2 Resonanz mit Neptun, die dafür verantwortlich ist, dass zeitweise Neptun weiter außen im Sonnensystem steht als Pluto.
Besuch von der Erde
Am 8.11.2001 gab der US Senat die finanziellen Mittel für eine umfangreiche Pluto-Kuiper-Mission frei, doch wurde die Mission kurz darauf wieder gestrichen und erst öffentliche Proteste stimmten die Verantwortlichen um.
Der Start der New Horizons Sonde erfolgte am 19. Januar 2006 und die Zeit drängte, da Pluto ab 2020 wieder in den Tiefen des Kuiper Gürtels verschwindet und nur in Sonnennähe eine dünne Atmosphäre bildet und da die Flugzeit zum Pluto mit heutigen Antriebssystemen 10-12 Jahre beträgt, war es wichtig das noch in diesem Jahrzehnt eine Sonde startet, da man ansonsten 200 Jahre auf die nächste Chance hätte warten müssen.
Besonderheiten von Pluto und Charon
Obwohl das meiste was wir über Pluto und Charon wissen Spekulation ist, gibt es doch einige interessante Eigenschaften. Denn die Umlaufzeit von Charon um Pluto ist gleich der Rotationsperiode von Pluto, daraus ergibt sich, dass Charon immer über demselben Punkt der Oberfläche von Pluto steht. Eine weitere Besonderheit ist ihre geringe Größe, denn Pluto galt als der kleinste Planet im Sonnensystem.
Mythos 10ter Planet
Bis zu der Konferenz der IAU, wo endlich eine einheitliche Definition des Begriffs „Planet“ gefunden wurde, gab es auch immer wieder Gerüchte um einen zehnten Planeten?
Die Entdeckung von Pluto weißt nämlich einige interessante Aspekte auf, denn seit 1880 suchten die Astronomen einen Planeten, der die Sonne in einem Abstand von 50-100 AE umläuft, denn dieser Planet sollte für die Störungen der Umlaufbahn des Planeten Uranus verantwortlich sein, da diese nicht auf Neptun zurückzuführen sind. Da aber Pluto zu klein ist, um Störungen solchen Ausmaßes zu verursachen, gab es die Theorien über einen zehnten Planeten im Sonnensystem, der noch hinter Pluto seine Bahnen um die Sonne zog. Da Objekte im Universum aber nur entdeckt werden können, wenn sie selber Licht ausstrahlen oder von einem anderen Objekt angestrahlt werden, und die Sonne dafür zu weit entfernt ist, hätten wir ihn nicht sehen können und erst der Nachfolger des Hubble Weltraumteleskop wäre dazu in der Lage gewesen.
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