Mit dem europäischen XMM-Newton Röntgenteleskop gelang es Forschern einen stellaren Zombie zu untersuchen, der zur seltenen Klasse der Magnetare zählt und extrem schnell rotiert.
Bisher wurden nur 5 der so genannten Soft Gamma-ray Repeaters (SGRs) aufgespürt. 4 davon befinden sich innerhalb der Milchstraße und einer in der benachbarten Großen Magellanschen Wolke.
Jedes dieser Objekte hat einen Durchmesser von 10 – 30 Kilometern und enthält doppelt soviel Masse wie unsere Sonne. Der Grund für den geringen Durchmesser und der hohen Masse liegt daran, das es sich bei diesen Neutronensternen um die Kerne kollabierte Sterne handelt.
Der Unterschied zwischen Soft Gamma-ray Repeaters (SGRs) – besser bekannt unter dem begriff Magnetar – und einem normalen Neutronenstern, ist die Stärke des Magnetfeldes, denn dieses ist bei einem Magnetar 1000-mal stärker.
Das von XMM-Newton beobachtete Objekt SGR 1627-41 wurde im Jahr 1998 vom Compton Gamma Ray Observatory der NASA entdeckt, als es in einem Zeitraum von nur 6 Wochen hunderte Flares aussandte. Doch leider stellte es sein Feuerwerk ein und verblasste bevor Astronomen die Gelegenheit hatten mit Röntgenstrahlteleskopen die Rotationsgeschwindigkeit zu messen. Deswegen blieb die Rotationsrate von SGR 1627-41 in Dunkeln.
Doch letzten Sommer wurde der Magentar wieder aktiv. Unglücklicherweise schaute XMM-Newton aber in eine andere Richtung und hatte seine Solarsegel in Richtung Sonne gedreht um Energie zu tanken und die Astronomen mussten warten bis sich die Erde mit dem Teleskop in die richtige Richtung gedreht hatten.
Leider verblasste der Magnetar zu diesem Zeitpunkt aber schon wieder, doch dank des sehr empfindlichen EPIC Instrument konnte XMM-Newton dennoch die Rotationsrate von 2,6 Sekunden bestimmen.
„Dies macht es zum zweit schnellsten rotierenden Magnetar“ so Sandro Mereghetti vom INAF/Istituto di Astrofisica Spaziale e Fisica Cosmica in Mailand.
Zwar gab es Theorien darüber das Magnetare aufgrund ihrer starken Magnetfelder alle 2-3 Millisekunden rotieren, doch Theorie und Praxis stimmen nicht immer über ein.
Aufgrund der Rotationsrate von 2,6 Sekunden gehen die Astronomen aber davon aus, dass es sich um einen älteren Magnetar handelt, der es etwas langsamer angehen lässt.
Beim nächsten Ausbruch eines Feuerwerks wollen die Astronomen aber ihre Messungen überprüfen.
„Dies sind wirklich interessante Objekte, wir haben aber noch viel über sie zu lernen“ sagt Mereghetti.
Quelle: ESA