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  • AutorenbildSven Piper

Was läuft falsch auf der Sonne? (Nichts)

Aktualisiert: 27. März 2019

Stopp mal jemand die Presse! Die Sonne verhält sich völlig normal.


So sagt es der Sonnenphysiker David Hathaway von der NASA. "Es gab in letzter Zeit einige Berichte, dass das solare Minimum länger dauert, als es sollte. Das ist nicht wahr. Die andauernde Flaute bei der Anzahl der Sonnenflecken liegt innerhalb der historischen Norm für einen Sonnenzyklus."


Dieser Bericht, dass es nichts zu berichten gibt, ist aufgrund der wachsenden Begeisterung, dass etwas falsch läuft mit der Sonne, eine Nachricht wert. Die Sonne produziert länger als normal keine Sonnenflecken, berichtete kürzlich eine Zeitung. Ein sorgsamer Blick auf die Daten sagt jedoch etwas anderes.


Aber zuerst, ein Statusbericht: "Die Sonne befindet sich derzeit am unteren Punkt, in ihrem 11-jährigen Aktivitätszyklus", sagt Hathaway. "Wir nennen dies das 'Solare Minimum.' Es ist eine Periode der Ruhe, die ein solares Maximum vom nächsten Maximum trennt."


Während eines solaren Maximums sind riesige Sonnenflecken und intensive Sonnenflares eine tägliche Erscheinung. Nordlichter erscheinen in Florida. Strahlenstürme beschädigen Satelliten. Funkstörungen frustrieren Amateurfunker. Die letzte dieser Episoden fand in den Jahren um 2000-2001 statt.


Während des solaren Minimums findet das Gegenteil statt. Sonnenflecken sind fast nicht vorhanden und es vergehen manchmal Wochen ohne den kleinsten Fleck, um die Monotonie der glatten Sonne zu unterbrechen. Dies erleben wir derzeit.


Obwohl Minima ein normaler Aspekt des Sonnenzyklus sind, wundern sich einige Beobachter über die Länge des andauenden Minimums, das sich nun schon durch das dritte Jahr zieht.


"Es sieht so aus, als ob es eine lange Zeit andauern würde", sagt auch Hathaway, "aber ich glaube, wir haben vergessen, wie lange ein solares Minimum andauern kann." Im frühen 20. Jahrhundert gab es Perioden der Ruhe, die fast zweimal solange andauerten wie die derzeitige Phase.


Hathaway untersuchte internationale Zählungen von Sonnenflecken, bis zurück in das Jahr 1749, und liefert diese Statistik: "Die durchschnittliche Dauer eines Sonnenzyklus beträgt 131 Monate, mit einer Standardabweichung von 14 Monaten. Der abklingende Sonnenzyklus 23 (derjenige, den wir derzeit erleben), dauerte bisher 142 Monate -- gut innerhalb der ersten Standardabweichung und daher alles aber nicht anormal. Die letzte, geglättete Anzahl an Sonnenflecken der letzten 13 Monate, betrug 5,70. Dies ist ein höherer Wert als bei 12 der letzten 23 Minima."


Zusammenfassend gesagt, "ist das derzeitige Minimum nicht besonders lang oder niedrig."


Das längste Minimum seit den Aufzeichnungen, das Maunder Minimum von 1645-1715, dauerte unglaubliche 70 Jahre. Es wurden kaum Sonnenflecken beobachtet und es sah so aus, als ob der Sonnenzyklus vollständig zusammengebrochen war. Die Phase der Ruhe fiel mit der letzten, kleinen Eiszeit zusammen, einer Reihe von außergewöhnlich kalten Wintern, in der nördlichen Hemisphäre. Viele Forscher sind davon überzeugt, dass eine niedrige Sonnenaktivität zusammen mit steigendem Vulkanismus und möglichen Veränderungen in den Strömungen der Ozeane einhergeht, die eine Rolle bei der Abkühlung im 17. Jahrhundert spielten.


Aus Gründen, die niemand versteht, belebte sich der Sonnenzyklus im 18. Jahrhundert von selber wieder und folgt seitdem der bekannten 11-jährigen Periode. Da Sonnenphysiker nicht wissen, was das Maunder Minimum auslöste oder wie genau es das Klima auf der Erde beeinflusste, sind sie ständig auf der Suche nach Zeichen, dass dies vielleicht erneut geschehen könnte.


Die Ruhe des Jahres 2008 ist nicht die Ankündigung eines zweiten Maunder Minimums, glaubt Hathaway. "Wir haben bereits einige Sonnenflecken des nächsten Zyklus beobachtet", sagt er. "Dies deutet darauf hin, dass der Sonnenzyklus normal verläuft."


Was passiert als Nächstes? Hathaway glaubt, dass es noch mehr Tage ohne Sonnenflecken geben wird, vielleicht sogar Hunderte, gefolgt von der Rückkehr der Bedingungen des Solaren Maximums um 2012 herum.


Autor: Frank Erhardt


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