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  • AutorenbildSven Piper

Weißer Zwerg in planetarischem Nebel verschwunden

Aktualisiert: 27. März 2019

Nennen Sie es den Fall des vermissten Zwerges.


Ein Team von Astronomen ist Teil in einer stellaren CSI (Crime Scene Investigation). Sie haben zwei Verdächtige, Spuren von Gewalt und Körperverletzung, aber keine Leiche.


Der planetarische Nebel SuWT2 ist der Ort des Verbrechens und befindet sich etwa 6.500 Lichtjahre von der Erde entfernt, im Sternbild Zentaur.


SuWt 2 besteht aus einem leuchtenden Ring aus Gas, der fast Edge-On zu uns steht. Schwach leuchtende Zacken gehen senkrecht vom Ring aus und lassen die schwächsten Teile des Nebels wie eine Sanduhr aussehen.


Man nimmt an, dass diese leuchtenden Strukturen durch einen Stern mit Energie versorgt wurden, der mittlerweile ausgebrannt ist und zu einem Weißen Zwerg kollabierte. Aber der Weiße Zwerg ist nirgendwo zu finden.


Als Forscher Anfang 1990 Bilder von Beobachtungen im ultravioletten Bereich erhielten, wurde die ganze Sache sogar noch rätselhafter. Man erwartete mit NASAs International Ultraviolett Explorer Satelliten, Zeichen eines schwachen, aber sehr heißen Sterns zu finden. Man fand jedoch keinerlei ultraviolette Strahlung.


Stattdessen befinden sich im Zentrum des Rings zwei verdächtige Charaktere: ein Paar von dicht beieinanderstehenden Sternen, die alle fünf Tage um sich herumkreisen. Keiner von ihnen ist allerdings ein Weißer Zwerg. Diese Sterne sind heißer als unsere Sonne (ihre Spektralklasse ist A), aber sie sind trotzdem nicht heiß genug, um den Nebel zum Leuchten zu bringen. Nur eine Flut ultravioletter Strahlung, wie die des vermissten Weißen Zwergs, könnte dies bewirken.


Die Untersuchung wird von Katrina Exter und Howard Bond, beide vom Space Telescope Science Institute in Baltimore, Md. und einem Team von amerikanischen und englischen Kollegen, durchgeführt. Ihre ausführlichen fotometrischen und spektroskopischen Untersuchungen zeigen, dass beide Sterne größer als es Hauptsequenzsterne ihrer Masse normalerweise sind. Das deutet vielleicht darauf hin, dass sie im Begriff sind, sich zu Roten Riesen zu entwickeln. Beide Sterne rotieren scheinbar langsamer, als man es erwarten würde, sie sollten immer mit der gleichen Seite zueinanderstehen, was sie aber nicht tun.


Die Astronomen schlagen eine einfache Erklärung für die Tatsachen dieser Szene vor, die Sterne im Zentrum von SuWT2 wurden als drei Geschwister geboren. Die beiden A Sterne umkreisten sich sehr dicht, während sich ein massiverer Stern weiter außen befand. Dies erlaubte es dem massiven Stern sich zu entwickeln, und zu einem Roten Riesen zu werden, der dann das Paar A Sterne einhüllte.


Gefangen innerhalb des Roten Riesen, in einem von Astronomen sogenannten "common envelope", bewegte sich das Paar auf einer Spiralbahn hin zum Kern, was dazu führte, dass sich die Hülle immer schneller drehte. Am Ende wurden die äußeren Schichten des Roten Riesen in die Ebene der Umlaufbahn abgegeben, was den ringförmigen Nebel, den man heute sieht, produzierte. Die ungewöhnlich langsame Drehung der beiden A Sterne, ist vielleicht eine weitere Konsequenz, ihrer Gefangennahme durch ihren massiven Verwandten.


Die Beobachtungen von der Erde aus wurden mit Teleskopen am Cerro Tololo Inter- American Observatorium in Chile, den New Technology Teleskopen am European Southern Observatory in Chile, dem Anglo-Australian Teleskopen in Australien und dem South African Astronomical Observatory durchgeführt.


Ultraviolette Strahlung vom freigelegten, heißen Kern des Roten Riesen, hätte den Nebel zum Leuchten gebracht. Wenn der Kern des Riesensterns genug Masse hatte, würde er danach schrumpfen und sich schnell zu einem schwachen Weißen Zwerg abkühlen, was vielleicht erklärt, warum er derzeit unsichtbar ist.


Quelle: HubbleSite

Autor: Frank Erhardt


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