Eine neue Analyse der Daten von Einschlagskratern auf dem Mars enthüllt, dass der Planet zahlreiche vulkanische Umbrüche durchlebt hat.
Bei diesen gewalttätigen Ereignissen wurden auch Lava und Wasser aus dem Untergrund an die Oberfläche gespeit, was die Landschaft auf dem Roten Planeten nachhaltig geprägt hat.
Dank Bildern der High Resolution Stereo Camera (HRSC) an Bord der europäischen Sonde Mars Express konnten Forscher um Gerhard Neukum von der Freie Universität Berlin die geologische Aktivität des Planeten nachvollziehen, indem sie die Anzahl der kleinen Krater an der Oberfläche zählten (wobei diese Methode nicht unumstritten ist – da kleinere Krater auch von Gesteinsbrocken stammen können, die bei einem Einschlag aus dem Gestein geschlagen werden und dann wieder zurück auf die Oberfläche gefallen sind). Die Idee dahinter, je älter die Oberfläche, desto mehr Krater müsse sie auch aufweisen.
„Wir können nun das Alter von großen Regionen und wieder auftauchenden Ereignissen auf dem Planeten bestimmen“ so Neukum.
Das Ergebnis zeigt dabei einmal mehr, das Erde und Mars viele unterschiede aufweisen, denn anders als auf unserem Planeten liefen die Ereignisse nicht in gleichmäßiger Art und Weise ab, sondern die Forscher identifizierten fünf gigantische Ereignisse vulkanischer Aktivität, die sich durch die ganze Geschichte des Planeten ziehen. Das erste ereignete sich vor etwa 3,5 Milliarden Jahren, gefolgt von einem vor 1,5 Milliarden Jahren. Die anderen sind mit 400-800 Millionen, 200 Millionen und 100 Millionen Jahren noch jung. Zwischen diesen Phasen war der Planet aber relativ ruhig.
Quelle: ESA