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  • AutorenbildSven Piper

Reisekarte für den lunaren Nordpol

Aktualisiert: 26. März 2019

Eine neue Karte, die auf Daten der europäischen Smart-1 Sonde basiert, zeigt die Geografie und Ausleuchtung des lunaren Nordpols. Solch eine Karte wird bei der zukünftigen Monderforschung von großem Wert sein.


Die lunaren Pole sind für zukünftige wissenschaftliche Missionen besonders interessant und dabei spielt vor allem auch die Einwirkung des Sonnenlichts eine entscheidende Bedeutung. So zeigen die Daten Gebiete, die quasi im ständigen Licht liegen und demnach auch eine stabile thermische Umwelt haben. Doch viel interessanter sind die Gebiete, die im Dunkeln liegen, da hier am Kraterboden durchaus gefrorenes Wasser vorkommen kann, auch wenn die bisherigen Forschungsergebnisse hierüber kontrovers diskutiert werden, spielen diese Gebiete für künftige bemannte Mondstationen doch eine wichtige Rolle spielen.


Die SMART-1 Karte vom Nordpol, zeigt ein Gebiet von 800 mal 600 Kilometern und beinhaltet geografische Orte mit einigen Kratern, die besonders interessant sind. So zum Beispiel Peary einen großen Einschlagskrater nahe dem Nordpol. Auf diesem Breitengrad bekommt das Innere des Kraters nur wenig Sonnenlicht ab, doch Smart-1 war in der Lage ihn während verschiedener Phasen zu besuchen, so dass dieser ausreichend beleuchtet war zum Ablichten.


Eine frühere Mondmission, die amerikanische Clementine Sonde, beobachtete ebenfalls Peary, während auf der nördlichen Hemisphäre gerade Sommer herrschte und identifizierte einige Regionen, die teilweise von der Sonne beleuchtet wurden. Mit der Advanced Moon Imaging Experiment (AMIE) Micro-Camera von SMART-1 konnten diese Daten noch vertieft werden und da in dieser Region gerade Winter herrschte, haben die Wissenschaftler saisonale Vergleichsmöglichkeiten.


„Solare Beleuchtung macht diese Areale ideal für robotische Außenposten oder lunare Basen, welche die Solarenergie nutzen“ sagt SMART-1 Projektwissenschaftler Bernard Foing.


Hermite ist ein anderer Einschlagskrater, welcher entlang der nördlichen lunaren Grenze in der Nähe des Nordpols des Mondes liegt. Von der Erde aus betrachtet sieht man ihn fast von der Seite und wird mittelbar vom Sonnenlicht beleuchtet.


Der Krater Plasket liegt zwar auch im Norden aber auf der erdabgewandten Seite des Mondes, etwa 200 km vom Nordpol entfernt. Das Sonnenlicht erreicht diese Gegend nur in einem sehr flachen Winkel. Dies wäre nach Meinung der Forscher ein geeigneter Ort für eine zukünftige Basis, welche Aufgrund ihrer isolierten Bedingungen, sich für eine Simulation einer bemannten Marsmission lohnen würde.


„Vom Kraterrand könnten Rovers ausgesandt werden, um benachbarte Krater zu erforschen, welche permanent im Schatten liegen und Wassereis enthalten können. Falls diese Schichten aus Eis von flüchtigen Anteilen von Kometen oder wasserreichen Asteroiden stammen, könnten wir so besser verstehen, wie viel Wasser und organisches Material in der Geschichte auch zur Erde geliefert wurden“ so Foing.


Quelle: ESA


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