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  • AutorenbildSven Piper

5-jähriges Jubiläum von Integral

Aktualisiert: 25. März 2019


Mit seinen scharfen Augen späht das weltraumbasierte europäische Gammastrahlen Observatorium Integral weit in das Universum hinaus und beobachtet die energiereichsten Phänomene. Dabei hat es schon das ein oder andere Rätsel gelüftet.


Integral wurde am 17. Oktober 2002 gestartet und umkreist seitdem zwischen 10.000 und 153.000 Kilometern die Erde und hilft Wissenschaftlern dabei große Fortschritte bei dem Verständnis von Gammastrahlen zu machen. Dabei interessieren sich die Forscher sowohl für die kleinen Sachen – wie die Atome – bis hin zu gigantischen Schwarzen Löchern oder mysteriösen Gamma Ray Bursts.


Bei der Inspektion der Galaxis entdeckten die Wissenschaftler zum Beispiel auch die Verteilung des radioaktiven Isotops Aluminium 26, woraus die Forscher berechnen konnten, dass eine Supernova nur alle 50 Jahre einmal in unserer Galaxie auftritt.


Außerdem wurde entdeckt, dass im Herzen der Milchstraße irgendetwas eine große Menge Gammastrahlen produziert und der Hauptverdächtige sind Positronen, das Antimateriegegenstück zu Elektronen und vor allem durch den Androiden Data aus Star Trek vielen ein Begriff. Die Wissenschaftler rätseln aber bisher darüber, wie jede Sekunde eine solch große Anzahl an Partikeln generiert werden kann und wie sich diese über den Himmel verteilen.


Durch eine monatelange Beobachtung löste Integral auch ein 30 Jahre altes Mysterium, denn durch eine Breitband Gammastrahlen Beobachtung des Zentrums der Galaxis wurde festgestellt, das hunderte individueller Quellen dafür verantwortlich sind. Deswegen wurde auch ein neuer Katalog mit den 500 nahe liegendsten Gammastrahlenquellen angefertigt.


Wissenschaftler wissen heute, dass es eine sehr seltene Klasse von ungewöhnlichen Röntgenstrahlpulsaren gibt, auch als Magnetare bezeichnet, die ein milliardenfach stärkeres Magnetfeld generieren, als es auf der Erde in einem Labor möglich wäre. Dabei liefern sie auch starke Emissionen in der Reichweite von Integral.


Außerdem enthüllte Integral das eine Unterklasse binärer Röntgensterne, auch bekannt als super-giant fast X-ray transients, doch kein so seltener Typ ist wie gedacht und eigentlich recht häufig in unserer Galaxie vorkommt. Eine völlig neue Klasse hingegen stellen die so genannten highly absorbed X-ray binaries dar.


Integral hat über 100 der größten supermassiven Schwarzen Löcher beobachtet, den Hauptproduzenten von Gammastrahlen im Universum, doch ein Blick in benachbarte Galaxien enthüllte, dass dort überraschenderweise nur wenige beheimatet waren.


Ferner wurde festgestellt, dass sie in jüngeren Galaxien, die im weiter entfernten Universum liegen, besonders gut versteckt sind.


Durch eine technologische und operative Herausforderung, bei der Integral die Erde als ein gigantisches Schild benutzte, gelang es den Wissenschaftlern das diffuse Hintergrundglühen im Gammastrahlenbereich zu entflechten und so neue Erkenntnisse über den Ursprung der energiereichsten Strahlung und selbst dem Wachstum supermassiver Schwarzer Löcher seit frühster Epoche zu gewinnen.


Obwohl Integral nicht als Gamma Ray Burst „Wachhund“ konzipiert wurde, kann das Observatorium heute dank eines Softwareupdates auch diese Aufgabe übernehmen.


Das Integral auch einiges einstecken kann bewies das fliegende Teleskop am 27. Dezember 2004 als es von dem stärksten Fluss von Gammastrahlen getroffen wurde, dem jemals ein Raumfahrzeug ausgesetzt war. Der Schuldige war in diesem Fall ein Magnetar, genauer gesagt SGR 1806-20, der 50.000 Lichtjahre von uns entfernt liegt, auf der anderen Seite der Galaxis.


„Integral spielt eine bedeutende Rolle in der modernen Gammastrahlen Astronomie. Soviel ist in den letzten 5 Jahren passiert doch vieles wird auch noch auf uns zukommen“ sagt Christoph Winkler von der ESA.


Quelle: ESA


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