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  • AutorenbildSven Piper

Cassinis neue Sicht auf Land und Seen

Aktualisiert: 25. März 2019


Cassini liefert die bisher beste Sicht auf die Kohlenwasserstoffseen auf Titan.


Neue Radarbilder, von sieben Vorbeiflügen an Titan, innerhalb eines Jahres zeigen, vor allem der Nordpol ist übersät mit gigantischen Seen. Von denen einer sogar größer als der größte Süßwassersee der Erde, der Lake Superior in den USA, ist.


Etwa 60 % von Titans Nordpolregion über 60 ° N wurde von Cassinis Radar kartografiert und etwa 14 % der Fläche sind mit flüssigen Kohlenwasserstoffseen bedeckt.


„Dies ist unsere Version von der Kartografierung Alaskas, den nördlichen Teilen Kanadas, Grönland, Skandinavien und Nordrussland" sagt Rosaly Lopes vom JPL der NASA. „Es ist wie bei der ersten Kartografierung dieser Regionen auf der Erde."


Dabei sind Seen nichts Ungewöhnliches auf den hohen nördlichen Breitengraden, auf denen momentan Winter herrscht. Wissenschaftler sind sich sicher, dass es hier regelmäßig zu Methan- und Ethanregenfällen kommt und das dies die Quelle für die Seen dieser Region ist. Bei diesem Prozess entstehen auch Kanäle und Flüsse auf dem größten Saturnmond.


Nun ist Cassini auf dem Weg zum weniger erforschten Südpol des Mondes.


„Wir wollen sehen, ob es dort auch Seen gibt. Titan ist gewiss das Land der Seen, aber wir wollen wissen, ob dies auch für den Südpol gilt" sagt Lopes. „Wir wissen bisher, dass es einen großen See nahe des Südpols gibt, aber uns interessiert ob es einen großen Unterschied zwischen Nord- und Südpolregion gibt."


Am Südpol des Mondes herrscht zur Zeit Sommer und der Winter wird noch eine ganze Weile auf sich warten lassen, denn dieser wird diese Region erst im Jahr 2017 erreichen. Eine Saison dauert auf Titan nämlich 7,5 Jahre (1/4 eines Saturnjahres, welches 29,5 Jahre dauert). Das Aufzeichnen saisonaler Unterschiede hilft den Wissenschaftlern dabei, die ablaufenden Prozesse besser zu verstehen.


Langsam aber sicher kommen die Wissenschaftler dabei hinter das Geheimnis wie sich die Seen auf Titan formen. Denn anders als auf der Erde, wo zum Beispiel Grundwasser eine Rolle spielt, scheinen sich die Seen auf Titan durch Vulkanismus oder einem speziellen Typen von Erosion (karstic) auf der Oberfläche, bei der eine Vertiefung gebildet wird, die von einer Flüssigkeit aufgefüllt werden kann, zu bilden.


„Die Seen, die wir dabei beobachten, scheinen unterschiedlich gut gefüllt zu sein, was auf ein ähnlich komplexes hydrologisches System wie dem Wasserkreislauf auf der Erde hindeutet. Dies macht Titan einzigartig unter den vielen extraterrestrischen Körpern in unserem Sonnensystem" sagt Alex Hayes vom California Institute of Technology.


„Die Seen, die wir bisher gesehen haben variieren in Form und Größe, der kleinste beobachtete bedeckte gerade einmal einen Quadratkilometer, der größte 100.000 Quadratkilometer, was größer ist als die großen Seen im mittleren Wester der USA" so Hayes. „Von den annährend 400 beobachteten Seen bedecken 70 % eine größere Fläche als 26.000 Quadratkilometer."


Quelle: ESA


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