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AutorenbildSven Piper

Spitzer Weltraumteleskop


Künstlerische Darstellung des Spitzer Weltraumteleskops

Das Spitzer Weltraumteleskop (ehemals bekannt als Space Infrared Telescope Facility - SIRTF) wurde am 25. August 2003 mit einer Delta II Rakete von Cape Canaveral aus gestartet. Die Primärmission wurde mit nur 2,5 Jahren angeben doch erst im Mai 2009 beendet, doch noch immer befindet sich Spitzer in einer Umlaufbahn um unseren Planeten und nimmt Bilder des Universums im Infrarot Spektrum auf.


Benannt ist das Teleskop nach dem amerikanischen Astrophysiker Lyman Spitzer (1914 - 1997), welcher als einer der ersten die Idee hatte, Teleskope in einer Umlaufbahn um die Erde zu positionieren, denn anders als bei einem Observatorium auf der Erde, wo ein Großteil der Infrarotstrahlung durch die Erdatmosphäre abgeblockt werden würde, ist ein Beobachtungsposten in einer Umlaufbahn um die Erde die qualitativ bessere Wahl.


Bestehend aus einem 0,85-m-Teleskop und drei tiefgekühlten wissenschaftlichen Instrumenten und dem dazugehörigen Raumfahrzeug, war Spitzer das größte Infrarotteleskop, bis das europäische Herschel Teleskop im Mai 2009 gestartet wurde. Spitzers Startmasse lag bei 950 kg, darauf entfielen 851,5 kg auf das Observatorium, 50,4 kg auf das Kühlmittel (360 Liter flüssiges Helium), 15,6 kg Treibstoff (Stickstoff) und 6 kg auf die Hülle.

Aufnahmen des Spitzer Weltraumteleskops (Copyright NASA)

Durch die hochsensitiven Instrumente ließen sich Regionen ausspähen, die optischen Teleskopen, aufgrund von dichten Staub- und Gaswolken, verschlossen blieben. Denn anders als das sichtbare Licht kann die Infrarotstrahlung diese Wolken durchdringen und so Bilder von dem Zentrum einer Galaxie oder einem gerade entstehenden Planetensystem aufzeichnen. Des Weiteren zeigt uns die Infrarotstrahlung auch Bilder von kühleren Objekten, die für optische Teleskope zu dunkel wären, um sie zu beobachten, so erhofften sich die Wissenschaftler Bilder und Informationen von extrasolaren Planeten und gigantischen molekularen Wolken, da auch organische Moleküle eine einzigartige Signatur im Infrarotbereich haben.


Da die Infrarotstrahlung primär aus Wärmestrahlung besteht, musste das Teleskop annähernd auf den absoluten Nullpunkt (-459° Fahrenheit oder -273° Celsius) gekühlt werden, damit das Teleskop die Infrarotsignale ohne störende Interferenzen durch Eigenwärme aufzeichnen konnte. Nach mehr als 5,5 Jahren der Erforschung des kühlen Kosmos ist das Kühlmittel für das Infrarotteleskop am 15. Mai 2009 ausgegangen. Deshalb wird sich das Teleskop langsam erwärmen und nur noch 2 seiner Infrarotdetektoren können weiterarbeiten. Dennoch kann auch während der "warmen" Missionsphase weitergearbeitet werden, nachdem das Teleskop neu kalibriert wurde.


Ferner musste das Teleskop gegen die Hitze der Sonne und gegen die Infrarotstrahlung der Erde geschützt werden, dazu trägt Spitzer einen speziellen Sonnenschild und befindet sich auf einem zurückhängenden (Heliozentrischen) Erdorbit. Dieser einzigartige Orbit weit genug von der Erde entfernt, erlaubte dem Teleskop, ohne größere Mengen an Kühlmittel auszukommen und damit Kosten zu sparen.


Spitzer ist das vierte und letzte Teleskop des Great Observatories Programm der NASA, zu denen auch das Hubble Weltraumteleskop, das Chandra Röntgenstrahlen Observatorium und das Compton Gammastrahlen Observatorium gehörten.


Anmerkung: Mehr zu diesem Thema erfahren sie in meinem Buch "Exoplaneten - Die Suche nach einer zweiten Erde", im Kapitel "Teleskope und Missionen für die Suche nach Exoplaneten".


Missionsseite: http://www.spitzer.caltech.edu/spitzer/index.shtml


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