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  • AutorenbildSven Piper

Die Gefahren des Weltraumwetters

Aktualisiert: 27. März 2019

Die von der NASA finanzierte Studie „Severe Space Weather Events-Understanding Societal and Economic Impacts“ von der National Academy of Sciences enthüllt überraschende Erkenntnisse – oder haben Sie gewusst das ein Sonnenflare die Toilettenspülung beeinflussen könnte.


In dem 132-seitigen Bericht beschreiben Experten welche Auswirkungen ein „super solar flare“ auf unsere moderne Kommunikationsgesellschaft hätte. Dieser würde nämlich einen extremen geomagnetischen Sturm auslösen, gegen den nichts immun wäre, nicht einmal das Wasser im Badezimmer.

Die Probleme beginnen mit dem Stromversorgungsnetz. "Electric power is modern society's cornerstone technology on which virtually all other infrastructures and services depend" heißt es im Bericht.

Und leider ist das elektrische Versorgungsnetz sehr anfällig für Störungen durch das Weltraumwetter. Da Ströme durch geomagnetische Stürme induziert werden könnten, welche das Kupfer in den Windungen von Transformatoren schmelzen könnte. Während die Leitungen als eine Art Antenne fungieren würden, welche Ströme aufnehmen und das Problem über riesige Gebiete verbreiten könnten.

Der bekannteste Fall eines Stromausfalls durch geomagnetische Stürme ereignete sich im März 1989 als 6 Millionen Menschen in der kanadischen Provinz Quebec für 9 Stunden ohne Strom auskommen mussten.

Das in Nordamerika heute viele Leitungen zusammengelegt (interconnectedness – „Vernetzung“) wurden, um auf längeren Strecken Kosten zu sparen, könnte sich nun furchtbar rächen. Es macht zwar wirtschaftlich Sinn eine schlagartige Nachfrage dadurch auszugleichen (etwa wenn im Sommer in Kalifornien die Klimaanlagen auf Hochtouren laufen), das Strom aus Nachbarstaaten geliefert wird, aber geomagnetisch könnte dies weitreichende Folgen haben.

Bereits im Jahr 1921 wurden Ströme induziert die 10-mal stärker waren als 1989 und würde dies heute eintreten, wären 350 Transformatoren und 130 Millionen Menschen schnell ohne Energie.

Die Wasserversorgung würde innerhalb von wenigen Stunden zusammenbrechen, verderbliche Lebensmittel und Medikamente wären innerhalb von 24 h unbrauchbar. Der Verlust der Heizung oder der Klimaanlage, wären dagegen eher ein Luxusproblem. Der Ausfall der Abwasserbeseitigung aber nicht, ebenso wie der Verlust sämtlicher moderner Kommunikationsmöglichkeiten (inklusive dem Ausfall von GPS Satelliten, dem Finanzwesen und sämtlicher Telekommunikation) und so weiter. Dem Bericht zufolge könnten die Schäden bis zu 2 Billionen Dollar betragen und wären damit 20-mal größer als die Schäden durch den Hurrikane Katarina.


Der stärkste geomagnetische Sturm, der jemals aufgezeichnet wurde, war das Carrington Event, benannt nach dem britischen Astronomen Richard Carrington, der die Auswirkungen des solaren Flares 1859 beobachtet hat. Die geomagnetische Aktivität elektrifizierte Telegrafenmasten und schockierte die damaligen Techniker, als es deswegen zu Bränden kam. Die Nordlichter waren bis Kuba und Hawaii sichtbar und über den Rocky Mountains waren diese so grell, das Camper mitten in der Nacht dachten der Morgen wäre angebrochen. Schätzungen zufolge war dieses Ereignis 50 % stärker als 1921.


Zwar gibt es eine ganze Reihe von Satelliten welche die Sonne beobachten wie zum Beispiel das Solar and Heliospheric Observatory (SOHO), doch im Moment weiß niemand wann sich der nächste solare Superstorm ereignet. Er könnte 100 Jahre oder 100 Tage entfernt sein.


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