Die meisten Forscher haben sich bei der Suche nach Exoplaneten bisher auf sonnenähnliche Sterne konzentriert, doch Simulationen des Harvard Smithsonian Center for Astrophysics (CfA) zeigen, das sich auch die Suche bei weit aus größeren Sternen lohnen könnte – allerdings nicht für alle Forscher.
Bisher wurden über 400 Exoplaneten gefunden und seitdem der erste Exoplanet um einen sonnenähnlichen Stern 1995 entdeckt wurde, sind die Ergebnisse auch für SETI, der Suche nach extraterrestrischen Lebensformen, interessant.
Eine neue Untersuchung des CfA zusammen mit dem National Optical Astronomy Observatory (NOAO) zeigt, das sich die Suche aber auch bei anderen Sterntypen lohnt.
„Wir sehen Beweise für die Planetenformation früh voraus“ sagt Xavier Koenig vom CfA.
Die Forscher untersuchten die Sternentstehungsregion W5 etwa 6.500 Lichtjahre von uns entfernt im Sternbild Cassiopeia. Sie bedienten sich dabei dem Spitzer Weltraumteleskop und dem erdbasierten Two Micron All-Sky Survey (2MASS) um nach Infrarotsignaturen von protoplanetaren Scheiben zu suchen.
Sie untersuchten dabei über 500 Sterne vom Typ A (Vega und Sirius gehören zu diesem Typ) und B (zum Bespiel Rigel und Spica), welche 2 - 15-mal so massereich wie unsere Sonne sind.
Die Ergebnisse zeigen, das 1/10 aller beobachteten Sterne wahrscheinlich eine protoplanetare Scheibe hat und 15 Sonnensysteme zeigen sogar deutliche Hinweise auf einen jupiterähnlichen Planeten.
„Die Gravitation eines jupitergroßen Objektes könnte sehr leicht die innere Scheibe in einem Radius von 10 bis 20 AU freiräumen, dies ist das, was wir sehen“ so Lori Allen vom NOAO.
Die Daten zeigen aber auch, das die Planetenbildung um massereiche Sterne ein harter Kampf ist. Auf der einen Seite versucht die protoplanetare Scheibe stetig anzuwachsen und immer mehr Material für die Planetenbildung zu sammeln und auf der anderen Seite ist die enorm starke stellare Strahlung und die Sonnenwinde, die innerhalb kürzester Zeit die protoplanetare Scheibe zerstören können.
Ferner zeigen die Daten, das massereichen Sternen nicht viel Zeit bleibt Planeten zu formen. Aber auch für das Entstehen von außerirdischen Lebensformen gibt es ein striktes Zeitlimit, denn solch massereiche Sterne verbrennen ihren Kernbrennstoff wesentlich schneller als unsere Sonne so das nur eine Zeitspanne von 10-500 Millionen Jahre bleibt, in der das Leben erblühen kann.
Auf der Erde hingegen existiert das Leben schon mindestens 3,5 Milliarden Jahren wohingegen unsere Spezis aber erst seit 160.000 Jahren ihr Unwesen treibt.
Quelle: CfA