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  • AutorenbildSven Piper

Cassini verfolgt tobenden Sturm auf Saturn

Aktualisiert: 27. März 2019

Während ein gewaltiger elektrischer Sturm, mit Blitzen die 10.000 Mal stärker sind als bei uns auf der Erde, auf Saturn tobt, setzt das Cassini Raumschiff seine 5 Monate dauernde Beobachtung dieses dramatischen Ereignisses fort.


Wissenschaftler der NASA Cassini-Huygens Mission verfolgen den gut sichtbaren Gewittersturm jetzt schon länger als jeden anderen elektrischen Sturm vorher.


Saturns elektrische Stürme ähneln Gewitterstürmen auf der Erde, allerdings auf einer viel größeren Skala. Stürme auf Saturn haben Durchmesser von einigen tausend Kilometern und die durch die Blitze hervorgerufenen Radiosignale sind einige tausend Mal stärker als ihre Pendants auf der Erde.


Blitze in diesem Sturm rufen Radiowellen hervor, die "Saturn elektrostatische Entladungen" genannt werden, welche die Radio- und Plasmawellen Instrumente zuerst am 27. November 2007 entdeckten. Cassinis Kameras beobachteten das Gebiet und das Auftreten des Sturms etwa eine Woche später, am 6. Dezember.


"Die elektrostatischen Ausbrüche von Radiowellen haben in den vergangenen fünf Monaten zu- und abgenommen", sagt Georg Fischer, ein Mitglied des Radio und Plasma Teams an der University of Iowa, Iowa City. "Wir sahen 2004 und 2006 ähnliche Stürme, die beide fast einen Monat lang anhielten. Dieser Sturm dauert nun schon wesentlich länger. Und er tauchte auf, nachdem wir fast zwei Jahre gar keine Sturmaktivität auf Saturn sahen."


Der neue Sturm befindet sich in Saturns südlicher Hemisphäre -- in einem Gebiet, das von Wissenschaftlern "Sturm Gasse" genannt wird -- wo auch die vorherigen Gewitterstürme von Cassini beobachtet wurden. "Um den Sturm zu sehen, muss die Kamera zur richtigen Zeit auf den richtigen Ort blicken. Immer wenn die Kameras den Sturm sehen, sind auch die Radioausbrüche da", sagt Ulyana Dyudina, Mitglied des Cassini Kamerateams am California Institute of Technology in Pasadena, Calif.


Cassinis Radioplasmawellen Instrumente entdeckten den Sturm jedes Mal, wenn er in das Blickfeld trat, was alle 10 Stunden und 40 Minuten geschah und in etwa der Länge eines Saturntages entspricht. Alle paar Sekunden gibt der Sturm einen Radioimpuls ab, der etwa eine zehntel Sekunde andauert, was typisch für einen Blitz oder eine andere elektrische Entladung ist. Diese Radiowellen werden auch dann empfangen, wenn der Sturm hinter dem Horizont, von Cassini aus gesehen, liegt, was ein Resultat der Beugung der Radiowellen durch Saturns Atmosphäre ist.


Amateurastronomen verfolgen den Sturm ebenfalls seit fünf Monaten. "Da Cassinis Kameras den Sturm nicht den ganzen Tag verfolgen können, sind die Amateurdaten sehr wichtig", sagt Fischer. "Ich stehe mit Astronomen auf der ganzen Welt in ständigem Kontakt."


Der langandauernde Sturm liefert wahrscheinlich Informationen über die Prozesse, welche Saturns intensive Blitze hervorrufen. Cassini Wissenschaftler werden die Sturm Gasse während des Wechsels der Jahreszeit auf der südlichen Hemisphäre, in den Herbst hinein, weiterhin beobachten.


Quelle: JPL


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