Neue Daten der Cassini Sonde deuten darauf hin, dass die Saturnringe sich nicht erst geformt haben als die Dinosaurier über die Erde herrschten, sondern womöglich sich zusammen mit dem Sonnensystem gebildet haben, wie auf einer Tagung der American Geophysical Union in San Francisco vorgestellt wurde.
Larry Esposito von der Universtity of Colorado der Cassini’s Ultraviolet Imaging Spectrograph betreut sagte, das Daten von der Voyager Sonde aus den späten 1970ern und dem Hubble Weltraumteleskop die Wissenschaftler glauben ließen, das die Saturnringe relativ jung wären und wahrscheinlich durch die Kollision eines Kometen mit einem Mond entstanden sind.
Doch eine detaillierte Analyse durch Cassini, welche seit dem Jahr 2004 den Saturn und seine Monde erforscht, zeigt, dass die Ringe nicht durch ein kataklysmisches Ereignis geformt worden sind. So variiert das Alter unterschiedlicher Ringe erheblich und das Ring Material wird nach Aussage von Esposito ständig erneuert.
„Die Beweise stimmen mit dem Bild überein das der Saturn schon immer Ringe in seiner Geschichte besessen hat“ so Esposito. „Wir sehen ein großflächiges, schnelles Recycling des Ring Materials, in welcher Monde kontinuierlich in Ring Partikel zertrümmert werden, welche sich dann wieder sammeln und sich wieder zu neuen Monden formen.“
„Wir haben entdeckt, dass die Ringe wahrscheinlich nicht gerade erst gestern in kosmischer Zeitrechnung geformt worden sind und in diesem Szenario ist es nicht nur einfach Glück, das wir die planetarischen Ringe sehen können“ sagt Esposito. „Sie waren wahrscheinlich schon immer da, ändern sich aber kontinuierlich und sie werden noch für viele Milliarden Jahre da sein.“
Eigentlich dachte man, dass wenn die Ringe älter wären, auch dunkler sein müssten, durch die ständige Verschmutzung durch den Einfall von Meteoritenstaub, welcher eine verräterische Spektralsignatur hinterlässt. Doch zeigten die Daten vor allem ein Massemysterium.
„Je mehr Masse in den Ringen, desto mehr Rohmaterial wird recycelt, was die kosmische Verunreinigung verteilt.“ Dadurch würde die Verschmutzung verdünnt und dies würde erklären, warum die Ringe heller und reiner erscheinen als erwartet.
Larry Esposito, welcher 1979 Saturn’s F-Ring auf Aufzeichnungen der Pioneer 11 Sonde entdeckte, ist jedenfalls von der Recycling Theorie überzeugt.
Durch das Beobachten des Flackerns des Sonnenlichts beim Passieren der Ringe, was auch als Stellar Occultation bezeichnet wird, fanden die Forscher 13 Objekte innerhalb des F-Rings, welche eine Größe von 27 Metern bis hin zu 10 Kilometern hatten. Da die meisten Objekte lichtdurchlässig waren, kamen die Forscher auf den Gedanken, dass es sich um temporäre Eisklumpen handelt, die sich kontinuierlich ansammeln und wieder auflösen.
Quelle: JPL