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  • AutorenbildSven Piper

Tutanchamun

Aktualisiert: 30. Okt. 2020


Nach dem Tod von Echnaton gab es zunächst ein Machtvakuum, da ein männlicher Thronfolger nicht vorhanden war. Nofretete und Kija hatten nämlich ausschließlich Töchter zur Welt gebracht und so kam es zu einem Machtkampf zwischen Kija und Meritaton, der ältesten Tochter Echnatons.


Helmut A. Schlögl beschreibt in seinem Buch "Das alte Ägypten" auf Seite 88: Das sich Kija an den Hethiterkönig Suppiluliuma wandte und ihm eine konspirative Botschaft zukommen ließ. Dieser ging nach einem weiteren Brief auf den Wunsch von Kija ein und sandte seinen Sohn Zannanza nach Ägypten. Doch da inzwischen Meritaton die Macht ergriffen hatte, wahrscheinlich durch Unterstützung ihres Großvaters Aja, ließ Meritaton den Hethiterprinzen und Kija töten. Der Mord an seinem Sohn war für Suppiluliuma das Signal, seine ganze Militärmaschinerie gegen Ägypten in Gang zu setzen. Daraufhin verloren die Ägypter die Vorherrschaft über den Nahen Osten.


Kurz darauf heiratete Meritaton Semenchkare dem nur eine kurze Herrschaftszeit vergönnt war und dessen Nachfolger Tutanchaton, besser bekannt unter dem Namen Tutanchamun, war. Dieser war bei seiner Thronbesteigung etwa sieben bis zehn Jahre alt und über seine verwandtschaftliche Beziehung zu Echnaton lässt sich nur spekulieren. Doch heiratete Tutanchamun Anchesenpaaton (sie änderte später ihren Namen in Anchesenamun), eine Tochter Echnatons.


Während seiner Regierungszeit gewannen die alten Götter wieder an Einfluss, auch wenn der Gott Aton nach wie vor eine wichtige Rolle spielte und schon nach kurzer Zeit wurde die Hauptstadt von Armana nach Memphis verlegt.


Neben dem jungen Tutanchamun spielten zwei weitere Personen eine entscheidende Rolle in der ägyptischen Politik, Aja und Haremhab, der auch der letzte König der 18. Dynastie wurde.


Tutanchamun starb schon mit 18 Jahren und über seine Todesursache ranken sich viele Spekulationen. Von einem Mordanschlag, über einen Jagdunfall (Schädelverletzung an der Mumie), bis zu einer Pesterkrankung ist alles dabei. Seine letzte Ruhestätte fand der König im Tal der Könige, dessen Grab 1922 von Howard Carter (1874-1939) fast unversehrt gefunden wurde und viele Kostbarkeiten enthielt, weshalb der Name Tutanchamun auch noch heute in aller Munde ist und die Grabschätze sich im Ägyptischen Museum in Kairo befinden.


Carter der dabei systematisch das Tal der Könige durchforschte, entdeckte zunächst einen kleinen Abschnitt in der Nähe der Gräber von Ramses V und Ramses VI, der noch unerforscht und von Geröll bedeckt war, bis man bei Grabungen dort das unverletzte Siegel der thebanischen Totenstadt an der Tür zur Grabkammer fand.


In dem Buch „Ägypten – Ägypten und der Orient im Altertum“ von Emil Nack steht auf S. 142 beschrieben, das hinter der Tür Spuren von Grabräubern entdeckt wurden, die wahrscheinlich aber gestört wurden und die Tür daraufhin neu versiegelt wurde.  


Die Mumie des Pharaos wurde in einem blank polierten Quarzitsarkophag gefunden. Er war 2,75 m lang, 1,5 m breit und 1,5 m hoch. An seinen vier Ecken standen im Hochrelief die Schutzgöttinnen Isis, Nephthys, Neith und Selket. Als Deckel diente ein 600 kg schwerer Rosengranitdeckel.


Darin befand sich ein 2,25 m langer Mumiensarg aus Hartholz der reich verziert war. Auf der Brust, zwischen den gekreuzten Händen mit Krummstab und Wedel, den Symbolen königlicher Macht, lag ein kleiner Blumenkranz. Dieser Sarg wiederum umschloss einen zweiten und es muss Mühe gekostet haben die eng aneinander liegenden Särge zu trennen. Zum Abschluss gab es noch einen dritten Sarg aus massivem Gold. Dieser Sarg war 1,85 m lang und wog 225 kg und war mit Edelsteinen verziert. Darin befand sich dann die Mumie des Pharaos Tutanchamun.


In mehreren Quellen wird aber auch erwähnt, dass die Mumienbinden verschwenderisch in Salböl getränkt waren und das dies auf große Eile bei der Mumifizierung hindeuten könnte, da normalerweise die Mumifizierung des Pharaos durch die Priester ordentlicher durchgeführt wurde.


Der Fluch des Tutanchamuns


Da Carters Helfer Lord Carnarvon am 6. April 1923 an einer Blutvergiftung infolge eines Moskitostiches starb und eine ganze Reihe von beteiligten Personen ebenfalls innerhalb kurzer Zeit schwer erkrankten und starben, darunter auch Lord Carnarvons jüngerer Bruder sowie Carters Sekretär und der Leiter des Pariser Louvre, kamen Geschichten im Umlauf, die vom „Fluch des Pharao“ handelten, da dessen Grabesruhe gestört wurde.


Tatsächlich wurden 1985 an einem Teil der Mumie der Schimmelpilz "Aspergillus flavus" entdeckt, der auch ohne Sauerstoff jahrhundertelang überleben kann und winzige Sporen beim Menschen in der Lunge lebensgefährliche Allergien auslösen können.

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