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  • AutorenbildSven Piper

Mercury Programm

Aktualisiert: 21. März 2019


Start von Friendship 7 (Copyright NASA)

Da die Sowjetunion am Anfang des Weltraumrennens die Nase vorne hatte, versuchten die USA mit dem Mercury Programm ihren Rückstand aufzuholen.


Am 12. April 1961 startete Juri Gagarin an Bord einer kreisrunden Wostock-1 Kapsel mit einer SS-6 Rakete als erster Mensch ins All und fügte damit dem Nationalstolz der Amerikaner eine empfindliche Niederlage zu, zumal schon vorher die Sowjetunion auch den ersten künstlichen Satelliten (Sputnik) und das erste Säugetier (die Hündin Laika) ins All gebracht hatten.


Ursprünglich war die SS-6 Rakete zwar für militärische Zwecke als Interkontinentalrakete entwickelt worden und der Durchmesser betrug lediglich 2 m und die Länge 24 m, doch dank zusätzlichem Schub von 4 Hilfstriebwerken, die mit flüssigen Sauerstoff und Kerosin betrieben wurden, war die erste Trägerrakete geboren. Da man sich nicht sicher war, ob ein Kosmonaut wirklich in der Lage ist ein Schiff im All zu steuern, funktionierte die Kapsel vollautomatisch, Gagarin musste nur alles überwachen. Die Landung war auf zwei verschiedene Arten möglich, entweder mit der gesamten Kapsel an Land zu landen, was sehr unangenehm gewesen ist, oder aber per Schleudersitz.


Da Amerika zu diesem Zeitpunkt sowohl technologisch als auch erfolgsmäßig unterlegen war, wurde bereits 1958 das Mercury Programm ins Leben gerufen. Ziel dieses Programms war es einen Amerikaner in den Weltraum zu bringen und ihn wieder sicher zur Erde zurückzuholen.


Alan B. Shepard (Copyright NASA)

Der erste, der mit einer Mercury-Kapsel startete, war Alan B. Shepard. Doch er führte mit Freedom-7, anders als Gagarin, nur einen Suborbitalflug in 180 km Höhe durch und war nur 4 Minuten schwerelos. Die Kapsel landete 450 km vom Startplatz entfernt und der Flug dauerte insgesamt nur 15 Minuten, hinzu kam das Shepard aufgrund einer fehlenden Frontscheibe die Aussicht nicht genießen konnte.


Erst der dritte Flug mit der Mercury-Kapsel Friendship-7 von John Glenn, der mit einer Atlas Rakete startete, konnte am 20. Februar 1962 erfolgreich in eine Umlaufbahn einschwenken.


Raketentyp


Gestartet wurde die Mercury Kapsel für Suborbitalflüge mit einer Redstone Rakete und für Orbitalflüge mit einer Atlas Rakete, die auch die erste amerikanische Interkontinentalrakete war. Die Redstone Rakete war ein direkter Nachkomme der V2 Rakete. Sie wurde von der US Army unter mithilfe von Wernher von Braun und 130 deutschen Ingenieuren entwickelt. Sie verbrannte flüssigen Treibstoff bestehend aus Alkohol und Sauerstoff. Dieses Gemisch produzierte 75.000 Fund Schub. Die Redstone war insgesamt 70 m lang und 6 m breit. Wohingegen die Atlas Rakete von der US Air Force entwickelt wurde und insgesamt viermal zum Einsatz kam.


Mercury Kapsel


Die Mercury Kapsel war gerade groß genug für einen Astronauten. Sie war ein Zylinder mit einer Höhe von zwei Metern und einem Durchmesser von 1,9 Metern. Sie hatten für den Notfall auch eine Fluchtmöglichkeit im Turm gehabt, der an der Kapsel befestigt war. Am Rumpf war sie mit einem Hitzeschild gegen die 3000 Grad heiße Wiedereintrittsphase geschützt.


Fazit


Das Mercury Programm wurde 1963 beendet, auch wenn es nicht gelungen war die damalige Sowjetunion im Wettlauf ins All zu schlagen, wäre ohne dieses Projekt das darauf folgende und sehr erfolgreiche Gemini Programm nicht möglich gewesen.


Es waren im wesentlich drei Punkte, die man mit diesem Projekt erreichen wollte:

  • Einen bemannten Raumflug durchzuführen

  • Das Erforschen der menschlichen Fähigkeiten im Weltraum

  • Das sichere zurückholen von Mensch und Maschine

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