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  • AutorenbildSven Piper

Artemistempel in Ephesos

Aktualisiert: 30. Okt. 2020


Wie fast alle Weltwunder der Antike, bis auf die Cheops Pyramide in Gizeh, überlebte auch der Artemistempel in Ephesos den Lauf der Geschichte nicht.


Der Artemistempel - im Englischen auch als Temple of Diana (die Römer setzten Artemis mit Diana gleich) bekannt - war ein der griechischen Göttin Artemis geweihter Tempel, der um 550 v. Chr., nach 120-jähriger Bauzeit, fertiggestellt wurde. Wer der Auftraggeber war, ist heute nicht eindeutig geklärt, doch gibt es viele Quellen die Krösus (um 595 - um 546 v. Chr.), den letzten Königs Lydiens, nennen. 


Antipatros von Sidon, der um 130 v. Chr. eine Art Reiseführer für die 7. Weltwunder der Antike schrieb, bereiste auch Ephesos und nahm den Tempel der Artemis auf. Besonders faszinierend am Tempel waren dabei die 127 reich verzierten Marmorsäulen.


Artemis war, nach griechischer Mythologie, die Tochter des Zeus und Zwillingsschwester von Apollo. Sie gehört ebenfalls zu den 12 großen griechischen Gottheiten. Artemis galt als Göttin der Jagd, der wilden Tiere, der Wildnis und der Geburt. Gleichzeitig galt sie aber auch als die Beschützerin der Schwachen und der Kinder. Später verdrängte sie den Titan Selene als Mondgöttin (insbesondere bei den Amazonen stand sie für den Mond, der Tempel galt auch als deren Schutzort).


Entworfen wurde der Tempel vom griechischen Architekten Chersiphron, der in Knossos auf Kreta geboren und dessen Werk von seinen Sohn Metagenes fortgesetzt wurde.


Da die Dachkonstruktion des Tempels aus Zedernholz bestand, fiel der Tempel um 365 v. Chr. (angeblich der Nacht, indem Alexander der Große geboren wurde, der auch für den Tempel in späterer Zeit spenden wollte, doch zurück gewiesen wurde) einem Brandanschlag durch Herostratos zum Opfer. Dies wird zumindest in den Werken des griechischen Historikers, Philosophen und Geografen Strabon erwähnt und das, obwohl niemand mehr in Ephesos den Namen des Brandstifters benutzen durfte. Die Beweggründe von Herostratos für seine Tat sind umstritten, für die einen wollte er durch seine Tat unsterblich werden und für die anderen diente er einer rivalisierenden Gottheit.


Der Tempel wurde wieder aufgebaut und 262 n. Chr., durch das germanische Volk der Goten, zerstört und da sich zu diesem Zeitpunkt das Christentum im Römischen Reich ausbreitete, verlor der Tempel seine religiöse Bedeutung, weshalb seine Überreste für andere Bauwerke benutzt wurden. Heute ist nur noch eine Säule an der Stelle sichtbar.

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