MESSENGER steht für MErcury Surface, Space ENvironment, GEochemistry and Ranging und das Ziel dieser Sonde war der sonnennächste Planet Merkur, der zuvor nur von der Mariner 10 Sonde untersucht wurde.
Bei drei Vorbeiflügen wurden damals etwa 45 % der Oberfläche fotografiert, doch da es immer noch zahlreiche offene Fragen gibt, fieberten die Wissenschaftler dem Start dieser Mission entgegen.
Die Hauptfragen, die mit dieser Mission geklärt werden sollten:
1. Warum hat der Merkur eine so hohe Dichte 2. Wie sieht die geologische Geschichte des Planeten aus 3. Welche Struktur hat der Kern von Merkur 4. Welcher Natur ist das Magnetfeld des Planeten 5. Was für ein ungewöhnliches Material befindet sich an den Polen 6. Welche flüchtigen Anteile des Planeten sind wichtig
Doch neben den Hauptfragen erhofften sich die Wissenschaftler auch eine Antwort auf die Frage, ob der Merkur Eis beherbergt, denn Radaruntersuchungen von der Erde lassen darauf schließen, da die Oberfläche des Planeten mit zahlreichen Kratern übersät ist und einige dieser Krater so tief sind, dass dort nie ein Sonnenstrahl hinkommt.
Technische Details
Die Sonde hat ein chemisches Flüssigkeitstriebwerk (liquid chemical propulsion system) um in eine Umlaufbahn um den Planeten einschwenken zu können und 16 kleinere Triebwerke mit einem Einkomponententreibstoff für kleinere Kurskorrekturen.
Viele Bauteile der Sonde kamen auch bei anderen Missionen zum Einsatz, doch die Struktur der Sonde ist wirklich einzigartig, denn zum ersten Mal besteht sie komplett aus einem Verbundstoff und ist dementsprechend leicht. Das verwendete Material besteht im Wesentlichen aus Graphit-Epoxydharz (graphite epoxy material). Außerdem beherbergt die Sonde zwei Sonnensegel, die zum Schutz vor einem überhitzen rotierbar sind, sowie eine Nickel-Wasserstoff Batterie für die Energieversorgung.
Damit die Sonde sich auf ihren Weg zum Merkur nicht verflog, benutzte sie eine Kamera, welche sich an bekannten Sternkonstellationen orientierte. Ein weiteres wichtiges Bauteil war zudem der Sonnenschirm, schließlich herrschen am Merkur 450 Grad Celsius im Sonnenlicht, dieser besteht aus einer hitzebeständigen Keramikverkleidung.
Flugbahn
Bevor die Sonde am 18. März 2011 in eine Umlaufbahn um Merkur einschwank und dabei 31% ihres Treibstoffs verbrauchte, machte sie einen flyby an der Erde (August 2005), zwei flybys an der Venus (Oktober 2006 and Juni 2007) und drei flybys am Merkur (Januar 2008, Oktober 2008 und September 2009).
Ergebnisse
Es konnten durch die MESSENGER Sonde einige Fragen beantwortet werden, so wurden weitere Beweise für das Vorhandensein von Eis an den Polen gefunden, allerdings wurden auch neue Fragestellungen aufgeworfen.
So ist Merkur reich an flüchtigen Elementen wie Kalium und Thorium. Außerdem ist das Magnetfeld des Planeten verschoben und Merkur besitzt eine wesentlich dynamischere Magnetosphäre als erwartet.
Missionsseite: http://messenger.jhuapl.edu
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