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  • AutorenbildSven Piper

ISS - Die Internationale Raumstation

Die Internationale Raumstation ist ein Gemeinschaftsprojekt von verschiedenen Staaten. Neben den USA und Russland sind noch die Europäische Union, Japan, Brasilien und Kanada am Projekt beteiligt.

Insgesamt werden die Kosten auf etwa 100 Milliarden EURO geschätzt. Baubeginn war im November 1998 und gegenwärtig ist geplant die Raumstation bis mindestens 2024 zu betreiben.

Beim Aufbau kam es zu mehreren Verspätungen, u.a. aufgrund von Geldproblemen bei dem russischen Swesda Modul und der Katastrophe des Space Shuttles Columbia sowie dem daraus folgenden Startverbot der restlichen Shuttles.

Und dabei hatte die Raumstation von Anfang an einen schweren Stand, denn die ursprünglichen Pläne der Raumstation Alpha (zunächst auch als Freedom bezeichnet) wurden verworfen und die ISS stellt nur eine abgespeckte Version dieser Station da.

Sie ist eines der größten zivilen Projekte aller Zeiten und profitiert maßgeblich von den Erfahrungen Russlands, die unter anderem mit der Raumstation MIR gesammelt wurden. So wird auch die ISS Modulweise aufgebaut.

Das erste Modul der ISS war dann auch das russische Modul Zarya (Morgenröte), es wurde am 20. November 1998 mit einer Rakete vom Typ Proton ins All gebracht. Anschließend folgte im Dezember desselben Jahres das amerikanische Modul Unity. Es wurde von dem Space Shuttle Endeavour (STS-88) ins All geliefert.

Seit dem 2. November 2000 ist die Station permanent besetzt, wobei lange Zeit (nach der Space Shuttle Katastrophe) nur 2 Besatzungsmitglieder vorhanden waren und erst seit Juli 2006 wieder 3 Besatzungsmitglieder die Station über längere Zeit bewohnen. Neben professionellen Astronauten und Kosmonauten waren auch schon einige Weltraumtouristen - für die Summe von $ 20 Millionen Dollar - für etwa 2 Wochen an Bord.

Um die ISS fertigzustellen, waren über 40 Raumflüge mit drei unterschiedlichen Transportmitteln (Space Shuttle, Proton und Soyuz) notwendig. Des Weiteren mussten über 100 Komponenten durch menschliche "Raumspaziergänge" und den Einsatz von Robotern miteinander verbunden werden.

Außerdem wird die ISS ständig durch russische Progress Frachtern mit Nachschub versorgt und seit März 2008 kommt auch das neu entwickelte ATF (Automated Transfer Vehicle) der ESA zum Einsatz [1] und wird dabei auch durch Japan und dessen H-2 Transfer Vehicle (HTV) unterstützt, das aber anders als das europäische System nicht automatisch andocken kann und von dem kanadischen Roboterarm eingefangen werden muss.

Ferner entwickelten die Europäer das Columbus Forschungslabor, das nach mehreren Verzögerungen im Februar 2008 mit dem Space Shuttle Atlantis zur ISS gebracht und am 11. Februar auch montiert wurde. Eigentlich sollte der deutsche Astronaut Hans Schlegel beim ersten Weltraumspaziergang der Mission STS-122 das Modul mit der Station verbinden, doch litt dieser (wie auch viele andere Astronauten vor ihm) an der so genannten Weltraumkrankheit, doch konnte dieser wenigstens am zweiten geplanten Spacewalk teilnehmen und neben dem bewundern der schönen Aussicht auch zusammen mit dem US Astronauten Rex Walheim einen Stickstofftank auswechseln und das Baugerippe der Station erweitern.

Beim Columbus Forschungsmodul handelt sich um einen 4,5 m breiten und 6,7 m langen Zylinder, der eine Lebenserwartung von 10 Jahren hat und dabei helfen soll in unterschiedlichen Forschungsbereichen, wie der Werkstoffkunde - da es zu keinen Sauerstoffeinschlüssen (Lunker) kommen kann - und dem Gesundheitswesen, neue Wege zu gehen.

Die ISS hat das Volumen eines 747 Jumbo Jets und eigentlich sollte sie eine permanente 6-7 köpfige Besatzung, aus allen Ländern, die am Bau beteiligt waren, beherbergen, doch dies ist aufgrund schrumpfender Budgets wohl nicht immer realistisch, da z.B. das amerikanische Crew Return Vehicle, welches den Astronauten als Rettungsboot dienen sollte gestrichen wurde und in den nun verwendeten russischen Soyuz-Kapseln nur 3 Personen Platz finden, so dass bei einer größeren Besatzungszahl mindestens 2 Soyuz-Kapseln angedockt sein müssen.

Seit März 2013 braucht die Soyuz-Kapsel (Soyuz TMA-08M) nur noch 6 Stunden Flugzeit zur ISS, vorher waren es 2 Tage. Möglich wurde dies durch einen neuen unabhängigen Bordcomputer. [2]

[1] http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,540325,00.html

[2] http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/in-6-stunden-zur-iss-rekordflug-mit-russischer-sojus-kapsel-12131455.html

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