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AutorenbildSven Piper

TrES-4: Größter Exoplanet um einen fernen Stern gefunden

Aktualisiert: 25. März 2019

Ein internationales Team von Astronomen hat bei dem Trans-atlantic Exoplanet Survey Programm einen extrasolaren Planeten im Sternbild Herkules gefunden, der die bisherigen Theorien sprengt.


Der nach dem Entdeckungsprogramm TrES-4 getaufte Planet wurde dabei von mehreren automatischen Teleskopen in den USA und den Kanarischen Inseln während eines Transits (dem vorbeiziehen an der Vorderseite seines Zentralsterns, bei dem ein winziger Teil des Sternenlichts blockiert wird) entdeckt.


TrES-4 ist der größte bekannte Exoplanet und um 70 % größer als der größte Planet in unserem Sonnensystem (Jupiter), dabei aber so massearm das der Planet nur eine geringe Dichte besitzt wie Georgi Mandushev vom Lowell Observatory anmerkt. Ersten Berechnungen zufolge liegt seine Dichte bei 0,2 g/cm³ und ist damit vergleichbar der Dichte von Balsaholz.


Aufgrund seiner geringen Masse und der daraus nur schwachen Anziehungskraft, glauben die Astronomen, dass die oberen Atmosphärenschichten sich ähnlich wie bei einem Kometen verhalten und womöglich schweifartig ins All entweichen.


Der neu entdeckte Planet ist 1.400 Lichtjahre von uns entfernt und aufgrund der geringen Entfernung von nur rund 7 Millionen Kilometern umkreist er seinen Heimatstern in nur 3,5 Tagen. Aufgrund dieser geringen Entfernung herrschen sehr hohe Temperaturen von 1.600 Kelvin auf ihm.


Aufgrund dieser Daten haben die Astronomen aber auch ein Problem mit diesem Planeten, denn nach dem bisherigen Modell von superheißen Gasgiganten dürfte es diesen nicht geben, zumindest nicht in dieser Größe. Doch die Astronomen sind auch optimistisch durch das studieren von TrES-4 mehr über die Entstehung unseres eigenen Sonnensystems zu erfahren.


Doch nicht nur TrES-4 ist mysteriös sondern auch sein Heimatstern, der die Bezeichnung GSC 02620-00648 trägt, fasziniert die Astronomen, denn dieser scheint das Alter unserer Sonne zu haben ist aber massereicher und hat sich demnach schneller entwickelt. Denn je größer ein Stern ist, desto schneller verbraucht dieser seinen Wasserstoffvorrat und in dem Fall von GSC 02620-00648 ist dieser „Subgigant“ schon auf dem besten Weg ein Roter Riese zu werden, ähnlich wie Arcturus oder Aldebaran.


Inzwischen haben das Hungarian Automated Telescope Network (HATNet) und das W. M. Keck Observatory die Entdeckung bestätigt und weitere Beobachtungen werden zeigen ob die vorläufigen Daten korrekt sind.


Quelle: Lowell Observatorium


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